Im Rahmen seiner Nominierung zum US-Verteidigungsminister sieht sich Pete Hegseth, ein ehemaliger Fox News-Moderator, mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Berichten zufolge soll er einer Frau 50.000 US-Dollar gezahlt haben, die ihn des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Diese Informationen stammen aus den Antworten, die Hegseth während seines Bestätigungsverfahrens an Senatorin Elizabeth Warren gegeben hat. Hegseth, der die Vorwürfe bestreitet, behauptet, die Begegnung sei einvernehmlich gewesen, während ihm vorgeworfen wird, im Jahr 2017 in Kalifornien eine Frau sexuell missbraucht zu haben.

Ein Polizeibericht, der nach einer Anfrage nach öffentlichen Aufzeichnungen veröffentlicht wurde, beschreibt, dass Hegseth der Frau während einer Veranstaltung im Hyatt Regency Monterey Hotel and Spa das Telefon abgenommen hat und sie daran hinderte, sein Zimmer zu verlassen. In der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober eskalierte eine Auseinandersetzung zwischen Hegseth und der Frau, die sich in einem lautstarken Streit äußerte. Sie erinnerte sich daran, dass sie oft „nein“ sagte, aber Hegseth sie daran hinderte zu gehen. Die Situation eskalierte zu einem Vorfall, bei dem die Polizei informiert wurde, nachdem eine Krankenschwester von Kaiser Permanente einen sexuellen Übergriff gemeldet hatte. Der Fall wurde als „Vergewaltigung: Opfer ist sich der Natur der Handlung nicht bewusst“ klassifiziert und an die Staatsanwaltschaft von Monterey County zur Überprüfung weitergeleitet.

Untersuchungen und Reaktionen

Die Bezirksstaatsanwältin von Monterey County erklärte, dass im Januar 2018 aufgrund mangelnder Beweise keine Anklage gegen Hegseth erhoben wurde. Der Bericht über den Vorfall umfasst 22 Seiten und enthält mehrere Aussagen von Beamten, die die initiale Kontaktaufnahme und Nachverfolgung des Falls dokumentieren. Trotz der Empfehlung der Polizei wurden die Anschuldigungen gegen Hegseth nicht ausreichend für eine strafrechtliche Verfolgung gehalten. Hegseths Anwalt, Timothy Parlatore, bestätigte, dass eine Einigung mit der Frau erzielt wurde, um eine potenzielle Klage zu vermeiden, und betonte, dass Hegseth die Vorwürfe vehement bestreitet.

Hegseth steht jedoch nicht nur wegen dieser Vorwürfe unter Druck. Er wird auch beschuldigt, sich bei öffentlichen Veranstaltungen stark betrunken zu haben. Zudem gibt es Aussagen, die auf mögliche rassistische Äußerungen und Alkoholmissbrauch hinweisen. Seine persönliche Vergangenheit wird zusätzlich durch eine eidesstattliche Versicherung seiner ehemaligen Schwägerin belastet, die besagt, dass er seine zweite Ehefrau misshandelt habe – was Hegseth ebenfalls bestreitet.

Kritik im Senat und mögliche Nachfolger

Die Vorwürfe und die fehlende Unterstützung im Senat setzen Hegseth unter erheblichen Druck. Zwei republikanische Senatorinnen, Lisa Murkowski und Susan Collins, haben bereits öffentlich erklärt, dass sie gegen seine Nominierung stimmen werden, da sie an seiner Qualifikation für das Verteidigungsministerium zweifeln. Hegseth hat versucht, Unterstützung zu gewinnen, führt Gespräche mit weiteren Senatoren und betont, dass er als Pentagon-Chef keinen Alkohol konsumieren werde.

In einem sich zuspitzenden politischen Klima, in dem alle demokratischen Senatoren voraussichtlich gegen Hegseth stimmen werden, sind auch unter republikanischen Reihen Bedenken aufgekommen. Hegseth kann sich nur drei abweichende Stimmen unter den Republikanern leisten, sieht sich jedoch bereits mehr als drei kritischen Stimmen gegenüber. Die Spekulationen über mögliche Ersatzkandidaten für Hegseth, darunter Ron DeSantis, Joni Ernst und Bill Hagerty, gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Trump ist unzufrieden mit dem Widerstand gegen Hegseth und den Vorwürfen, die gegen ihn erhoben wurden. Angesichts dieser Entwicklungen bleibt abzuwarten, ob Hegseth tatsächlich die notwendige Unterstützung für seine Nominierung zum Verteidigungsminister erhalten wird, während er mit diesen schwerwiegenden Anschuldigungen und dem skeptischen Blick der Senatoren konfrontiert ist.

Für weitere Informationen, siehe Remszeitung, NPR und Die Presse.