Im Februar 2007 erschütterte ein siebenfacher Mord in Sittensen, als im China-Restaurant „Lin Yue“ das Eigentümerehepaar Anny und Danny Fan sowie fünf Angestellte brutal hingerichtet wurden. Diese Gräueltat geschah am 5. Februar und wurde später als ein eskalierter Raubüberfall identifiziert. Die Opfer wurden gefesselt, geknebelt und mit Kopfschüssen exekutiert. Die Täter, ein Kreis von fünf vietnamesischen Männern, konnten aufgrund einer wichtigen Routinekontrolle der Autobahnpolizei Alhorn schnell gefasst werden.Focus berichtet, dass die Polizei nach der Tat 14 Stunden später auf zwei asiatisch aussehende Männer, die einen dunkelblauen VW Polo fuhren, aufmerksam wurde.

Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass einer der Verdächtigen keinen Führerschein hatte und Kokain sowie mehrere Tausend Euro Bargeld mitführte. Im Wagen fanden die Beamten auch einen Zettel mit der Aufschrift „Zittensen“, der Adresse des Restaurants, sowie die Handynummer eines Mitarbeiters. Eine Skizze des Restaurants und Blut unter einem der Schuhe bestätigten die VerdächtigungenWikipedia.

Ermittlungen und Prozess

Aufgrund der gesammelten Beweise übernahm eine Sonderkommission die Ermittlungen, die von etwa 80 bis 160 Fachkräften unterstützt wurden. In Sittensen herrschte zu dieser Zeit große Angst und Unsicherheit unter den Bürgern. Die Polizei erhielt rund 60 Hinweise von Gästen, die das Restaurant vor der Tat besucht hatten, was zur schnellen Identifizierung der Täter beitrug. Schließlich wurde ein Täterkreis von fünf Männern ausgemacht, darunter zwei Brüderpaare und ein Ex-Koch des Restaurants. Die Ermittlungen erstreckten sich über mehr als 40.000 Seiten DokumentationFocus.

Der Prozess begann am 27. August 2007 und endete nach 107 Verhandlungstagen am 13. Mai 2009. Die Haupttäter Phong Dao Cao und sein Bruder, Trong Duong Dao, erhielten jeweils lebenslange Haftstrafen. Drei weitere Männer wurden ebenfalls verurteilt: Van Hiep Vu zu 14 Jahren, Van Phuong Vu zu 4 Jahren und 9 Monaten und Quoc Thanh Nguyen zu 5 JahrenWikipedia. Der Fall bleibt für die Ermittler Schramm und Tschirner einer der bedeutendsten ihrer Karrieren, zeigt er doch die grausamen Umstände, unter denen die Taten begangen wurden.

Nachwirkungen des Verbrechens

Die Morde hinterließen nicht nur Trauer, sondern führten auch zu einem tiefen Einschnitt im Sicherheitsempfinden der Bevölkerung. In den Jahren nach dem Verbrechen wurden die Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants unter anderem in eine Videothek und einen Friseursalon umgewandelt, um die negativen Erinnerungen zu verdrängenWikipedia. Dennoch bleibt die Erinnerung an die Tat und die betroffenen Menschen lebendig, während die gesellschaftlichen Diskussionen über Gewaltkriminalität und ihre Bekämpfung anhalten. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023, in der ähnliche Gewalttaten untersucht werden, zeigt sich, dass das Thema gesellschaftlich relevante Aufmerksamkeit erfordertBMI.