Am 20. Januar 2025, dem Tag von Donald Trumps Amtseinführung, wurden in mehreren US-Städten Flyer des Ku-Klux-Klans (KKK) gefunden. Diese Flyer, die von einer KKK-Gruppe aus Maysville, Kentucky, verteilt wurden, fordern Einwanderer auf, „das Land sofort zu verlassen“ und sich „nicht abschieben zu lassen“. Auf den Flugblättern ist eine Karikatur von Uncle Sam abgebildet, die eine „Massenabschiebung“ für denselben Tag ankündigt. Befürchtungen über die Relevanz dieser Botschaften sind nicht unbegründet, da Trump während seiner zweiten Amtszeit die größte Abschiebekampagne in der US-Geschichte ankündigte.

Der KKK, der historisch durch Gewalt gegen Afroamerikaner bekannt geworden ist, hat auch andere Gruppen, einschließlich Einwanderer und religiöse Minderheiten, diffamiert. Der Einfluss des KKK auf die amerikanische Einwanderungspolitik wird im Kontext moderner anti-immigrantischer Bewegungen betrachtet (Hastings Law Journal). Ein Zusammenhang zwischen der Einwanderungsphilosophie des KKK und den Ansichten von Personen wie Donald Trump wird gezogen, der 2024 erneut als republikanischer Präsidentschaftskandidat antritt.

Reaktion und Besorgnis in der Bevölkerung

Die Flyer wurden in Bellevue, Ludlow, Fort Mitchell und Fort Wright, Kentucky, gefunden. Anwohner zeigten sich entsetzt und berichteten von Angst und Besorgnis. Fort Wrights Bürgermeister Dave Hatter bezeichnete die Flyer als „hasserfüllten Müll“ und forderte die Bürger zur Wachsamkeit auf. Die Polizei ermittelt bereits und der Polizeichef von Bellevue, Jon McClain, stellte fest, dass der Zeitpunkt der Verteilung nicht zufällig sei. In Anbetracht der Tatsache, dass die Verbreitung solcher Inhalte unter den Schutz der freien Meinungsäußerung fällt, könnte eine strafrechtliche Verfolgung schwierig sein. Dennoch könnte es zu Anzeigen wegen Vermüllung kommen.

Die NAACP äußert die Vermutung, dass die Verteiler möglicherweise nicht aus der Region stammen und verweist darauf, dass ähnliche Flyer bereits im Vorjahr in Indiana entdeckt wurden. Die aktuellen Ereignisse stehen auch im Kontext eines anhaltenden Rassismus in den USA, der noch 150 Jahre nach dem Bürgerkrieg und 50 Jahre nach der Ermordung Martin Luther Kings ein ernstes Problem darstellt (Ralf Grabuschnig). Die Black Lives Matter Bewegung stellt eine Reaktion auf die nach wie vor bestehenden Rassismusprobleme dar, insbesondere in Verbindung mit Polizeigewalt gegen Schwarze.

Geschichte des Ku Klux Klan

Der Ku-Klux-Klan wurde 1865 in den Südstaaten gegründet, neun Monate nach dem Ende des Bürgerkriegs, von ehemaligen Offizieren in Tennessee. Er begann schnell, durch Angst und Gewalt zu operieren, insbesondere gegen die afroamerikanische Bevölkerung. Nach einer kurzen Blütezeit in den 1860er Jahren erlebte der Klan eine Wiederbelebung in den frühen 1920er Jahren, als die Mitgliederzahl auf über 4 Millionen anwuchs. Die Organisation ist heute Teil der „White Supremacist“-Bewegung und hat weiterhin Einfluss auf bestimmte politische Praktiken in den USA.

Die jüngsten Entwicklungen unterstreichen die anhaltende Relevanz und den Einfluss extrem nationalistischer und rassistischer Gruppen im heutigen Amerika, insbesondere in Zeiten politischer Umwälzungen und der Rückkehr von Figuren wie Donald Trump auf die politische Bühne.