In der Nacht zum 8. Februar 2025 wurden Polizisten in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain erneut mit Pyrotechnik angegriffen. Eine Gruppe von rund 20 vermummten Personen war dabei beteiligt. Sie zündeten nicht nur Feuerwerkskörper, sondern beschmierten auch die Wände des teilbesetzten Hauses Nummer 94, das laut Verfassungsschutz als Zentrum der linksextremistischen Szene gilt. Ein Polizeifahrzeug wurde ebenfalls mit Pyrotechnik beworfen, aber es ist unklar, ob es dabei zu Schäden kam.

Die Angreifer flüchteten anschließend in das besagte Gebäude, während ein Polizeihubschrauber über dem Einsatzort kreiste, um etwaige Verdächtige auf den Dächern zu orten. Allerdings konnten keine Personen gefunden werden. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs aufgenommen. Nach aktuellem Kenntnisstand gab es bei dem Konflikt keine Festnahmen.

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Wiederholte Angriffe auf die Polizei

Der Vorfall in der Rigaer Straße stellt den zweiten Angriff innerhalb weniger Wochen dar. Zuvor wurden Polizisten ebenfalls mit Feuerwerkskörpern angegriffen, und es wurden mehrere Tannenbäume in der Straße angezündet. Diese wiederholten Angriffe werfen ein Schlaglicht auf die Spannungen zwischen der Polizei und Teilen der Anwohnergemeinschaft in diesem Stadtteil Berlins. Die Rigaer Straße ist seit langem ein Brennpunkt für Konflikte zwischen den Behörden und der autonomen Szene.

Diese Ereignisse stehen im Kontext der wiederkehrenden Auseinandersetzungen in urbanen Räumen, die als „territoriale Eingriffe“ beschrieben wurden. Wie in dem Buch „Politische Gewalt im urbanen Raum“ dokumentiert, zeigen solche Vorfälle eine komplexe Dynamik zwischen staatlichen Institutionen und ihren kritischen, oft urbanen Gegenüber. Diese Themen sind immer wieder von Bedeutung, wenn es um Gewaltdynamiken in städtischen Umgebungen geht, die zwischen Polizei und Protestierenden entstehen. Nur durch ein umfangreicheres Verständnis dieser Kontexte können Lösungen für die anhaltenden Spannungen gefunden werden dokumentiert von Anne Nassauer.

Die Polizei hat bereits ein verstärktes Augenmerk auf die Rigaer Straße gelegt, da solche Ausschreitungen sich negativ auf das Sicherheitsgefühl der Anwohner auswirken können. Beobachter sind sich einig, dass die Herausforderungen, vor denen die Polizei steht, sowohl in der Prävention als auch in der Deeskalation von potenziellen Konflikten liegen.