In den letzten Wochen geriet Götz Kubitschek, der Verleger des umstrittenen Verlag Antaios, in das Fadenkreuz polizeilicher Ermittlungen. Die Polizei in Halle hat eine Untersuchung wegen eines mutmaßlichen Angriffs auf einen Fotografen aufgenommen. Der Vorfall ereignete sich Ende Januar 2023, als Fotografen vor Kubitscheks Wohnhaus in Schnellroda fotografierten. Das Video, in dem Kubitschek seine Abneigung gegen diese Presseaktivitäten zum Ausdruck brachte, wurde von „Recherche Nord“ auf Instagram veröffentlicht.

Kubitschek, geboren 1970 in Oberschwaben und wohnhaft in Sachsen-Anhalt, äußerte im Video, dass die Fotografen ihm „auf die Nerven gehen“. Während des Streits rempelte er den Fotografen an, was dazu führte, dass dessen Kamera kurz aus der Hand rutschte. Der Vorfall fand am Rande der Studientage statt, die vom 24. bis 26. Januar 2023 in Schnellroda abgehalten wurden. Diese Veranstaltungen zogen rund 130 Zuhörer an, die sich für die Referate der sieben Vortragenden über amerikanische Themen interessierten.

Antaios und seine Publikationen

Der Verlag Antaios wurde 2000 gegründet und ist bekannt für seine Publikationen, die oft mit der Neuen Rechten assoziiert werden. Kubitschek fungiert seit 2003 als verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift „Sezession“. Unter seiner Leitung hat der Verlag eine Vielzahl von Büchern veröffentlicht, darunter Titel wie „Provokation“ und Sammelbände, die sich mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Der Verlag bietet zudem Werke von anderen politischen rechten Verlagen an und wird von verschiedenen Wissenschaftlern und Journalisten als ein Teil eines ideologischen Netzwerks betrachtet, das darauf abzielt, die neurechte ideologische Basis zu festigen.

Das Unternehmen hat seinen Sitz im ehemaligen Rittergut Schnellroda in Steigra, Sachsen-Anhalt, und wird seit 2021 vom Bundesamt für Verfassungsschutz als Verdachtsfall für Rechtsextremismus beobachtet. Ab 2024 wird der Verlag als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft. Dieser Umstand wirft einen Schatten auf die Veranstaltungen, die dort stattfinden, und auf die aufmerksame Berichterstattung über die Aktivitäten Kubitscheks.

Die Reaktionen auf die Ermittlungen

Die polizeilichen Ermittlungen haben auch in den sozialen Medien einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Kritiker werfen Kubitschek vor, die Pressefreiheit zu missachten, während seine Unterstützer seine Haltung als legitimen Schutz vor ungebetenen Eindringlingen betrachten. Der Vorfall ist nur ein weiterer Ausdruck der spannungsgeladenen Atmosphäre rund um Kubitschek und seinen Verlag, der häufig Ziel linker Fotografen und Journalisten ist, die die Veranstaltungen und Aktivitäten dokumentieren.

Die Medienberichterstattung über diese Ereignisse verdeutlicht die anhaltenden Konflikte innerhalb der deutschen Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf politisch extreme Positionen. Kubitschek bleibt eine polarisierende Figur, die sowohl einen treuen Anhängerkreis als auch scharfe Kritiker hat und weiterhin im Zentrum begleitender Kontroversen steht.