In Berlin-Neukölln haben sich heute zahlreiche Menschen spontan am Hermannplatz versammelt, um für die kürzlich vereinbarte Waffenruhe im Gaza-Konflikt zu demonstrieren. Laut rbb24 waren unter den Teilnehmern, die die Polizei auf unter 100 schätzte, vor allem propalästinensische Unterstützer. Die Stimmung während der Veranstaltung wurde als „Jubelcharakter“ beschrieben; Bonbons und Baklava wurden verteilt, was zur positiven Atmosphäre beitrug. Die Kundgebung wurde kurzfristig angemeldet und zeigte den Wunsch vieler Menschen, den Konflikt zu beenden.

Der Hintergrund dieser Versammlung liegt in der Einigung zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe, die nun offiziell bestätigt werden soll. Diese Einigung beinhaltet neben einer Feuerpause auch die Freilassung von Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge. Die Bestätigung hat große Bedeutung, da seit dem damaligen Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 bereits 1.210 Menschen getötet und 251 Geiseln verschleppt wurden, berichtet ZDF und verweist auf laufende militärische Operationen der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen.

Verhandlungen und internationale Bemühungen

Statt bedeutender Fortschritte war der Konflikt von anhaltenden Kämpfen geprägt. Eine neue Verhandlungsrunde zur Waffenruhe wird derzeit in Doha vorbereitet, nachdem eine Delegation der Hamas in Kairo eingetroffen ist. Hier zeiht Deutschlandfunk nach, dass Katar in Zusammenarbeit mit Ägypten und den USA als Vermittler agiert. Israel stellt die Forderung, eine Liste der noch lebenden Geiseln zu erhalten, während die Hamas ein Ende der Kämpfe fordert.

Die Waffenruhe soll am 19. Januar beginnen, wobei in der ersten Phase über sechs Wochen hinweg wöchentlich 3 bis 4 Geiseln freigelassen werden. In der letzten Woche dieser Phase ist die Freilassung der verbliebenen 14 Geiseln geplant. Trotz dieser Fortschritte sind die genauen Details der Vereinbarung und die Möglichkeit einer dauerhaften Waffenruhe weiterhin umstritten.

Konsequenzen des Konflikts

Die humanitären Folgen des Konfliktes sind verheerend. Bislang wurden laut Hamas-kontrollierter Gesundheitsbehörde mehr als 46.700 Menschen im Gazastreifen getötet. Die israelische Armee führt weiterhin militärische Einsätze gegen die Hamas durch, die seit dem Massenangriff im Oktober 2023 eskaliert sind.

Es bleibt abzuwarten, ob die aktuelle Waffenruhe tatsächlich zu einer langfristigen Lösung des Konflikts führen kann, denn in der Vergangenheit sind ähnliche Vereinbarungen häufig gescheitert. Doch der internationale Druck und die anhaltenden Verhandlungen bieten Hoffnung auf eine Deeskalation der Gewalt im Nahen Osten.