In Chile kam es zu einem massiven und nahezu landesweiten Stromausfall, der die Sicherheit und den Alltag von Millionen von Menschen stark beeinträchtigte. Laut op-online sind etwa 98 Prozent der Haushalte ohne Strom, was in einem Land, das sich über 3.000 Kilometer erstreckt, erhebliche Folgen hat. Die Regierung mandierte eine nächtliche Ausgangssperre in den betroffenen Regionen, die von Arica y Parinacota im Norden bis Los Lagos im Süden reicht. Diese Maßnahme soll von 22 bis 6 Uhr gelten.

Die Innenministerin Carolina Tohá äußerte erneut ihre Besorgnis um die Sicherheit der Bevölkerung und kündigte die Mobilisierung von 3.000 Soldaten zur Unterstützung der Polizei an. Der Blackout wurde durch den unplanmäßigen Ausfall einer Hochspannungsleitung in der Region Chico Norte ausgelöst, was weitere Abschaltungen zur Folge hatte. Tohá schloss einen Anschlag als Ursache des Vorfalls aus, was eine zuvor befürchtete unterliegende Bedrohung ausschloss. Ein Elektroingenieur, Humberto Verdejo, bezeichnete die Lage als „atypischen Systemausfall“ und warnte, dass es erheblich lange dauern könnte, bis die Stromversorgung wiederhergestellt ist.

Massive Auswirkungen auf den Alltag

Die Folgen des Stromausfalls sind immens: In der Hauptstadt Santiago de Chile stellte die U-Bahn ihren Betrieb ein, was zu einem Stillstand des öffentlichen Nahverkehrs und der Evakuierung tausender Menschen führte. Aufgrund defekter Ampeln wies das Verkehrsministerium die Autofahrer an, besonders vorsichtig zu sein. Außerdem fiel das wichtigste Musikfestival Lateinamerikas, das Festival Internacional de la Canción in Viña del Mar, ins Wasser, wobei die Auftritte von Pop-Künstlern wie Morat und Sebastián Yatra für den bevorstehenden Samstag geplant waren.

Die Regierung um Präsident Gabriel Boric hat einen Ausnahmezustand verhängt, während sich die Nation mit den massiven Stromausfällen auseinandersetzt. Über 90 Prozent der 20 Millionen Einwohner Chiles leben in den von der Stromunterbrechung betroffenen Regionen, was diesen Vorfall zum schlimmsten Stromausfall seit 15 Jahren macht. Laut stern handelt es sich um eine technische Panne und nicht um Sabotage.

Erinnerungen an vergangene Blackouts

Der Vorfall erinnert an den massiven Stromausfall in Südamerika im Jahr 2019, als ganze Länder von der Stromversorgung betroffen waren, darunter auch Teile Chiles. Experten führen ähnliche Fälle auf Probleme im Stromnetz zurück, die nicht nur technische, sondern auch infrastrukturelle Schwächen aufzeigen. In einem Land, das ansonsten über eines der besten Stromnetze Südamerikas verfügt, wirft dieser Vorfall Fragen zur Zuverlässigkeit der Infrastruktur auf.

Bis die Wiederherstellung der Stromversorgung abgeschlossen ist, dürfte es auch in den kommenden Tagen zu weiteren Unannehmlichkeiten kommen. Viele Menschen stehen vor der Herausforderung, mit den Erschwernissen umzugehen, während die Regierung an einer schnellen Lösung arbeitet, um die Elektrizität wieder flächendeckend bereitzustellen. Die Lage bleibt angespannt, und die Bevölkerung ist aufgefordert, wachsam zu bleiben.