Im Hauptstadt-Derby zwischen der AS Rom und Lazio am 6. Januar 2025 entbrannten nicht nur sportliche, sondern auch heftige Auseinandersetzungen. Dabei setzte sich die AS Rom mit 2:0 durch und steht damit auf dem 10. Platz der Serie A, nun 12 Punkte hinter dem viertplatzierten Stadtrivalen Lazio. Die Tore erzielten Lorenzo Pellegrini und Alexis Saelemaekers in den ersten 20 Minuten der Partie. Doch das wichtige Spiel wurde überschattet von einem Vorfall in der dritten Minute der Nachspielzeit, als Mats Hummels und Taty Castellanos in einen hitzigen Konflikt gerieten.
Der Streit zwischen den beiden Spielern eskalierte, als Hummels Castellanos foulte und es im Anschluss zu einem Kopf-an-Kopf-Kontakt kam. Hummels fiel zu Boden und hielt sich seine Hände vors Gesicht, während er einen Kopfstoß andeutete. Die TV-Bilder zeigten zudem einen Tritt von Castellanos gegen Hummels‘ Oberschenkel. Der Schiedsrichter, der die Situation beobachtete, zeigte Castellanos daraufhin die Rote Karte. In der Folge kam es zu einer Rudelbildung auf dem Spielfeld, an der zahlreiche Spieler und Betreuer beteiligt waren. Roma-Trainer Claudio Ranieri äußerte später Bedauern über die Vorkommnisse und entschuldigte sich bei seinem Kollegen Marco Baroni von Lazio.
Reaktionen und Debatten
Die Meinungen zu dem Vorfall sind in der Medienberichterstattung gespalten. Während das „Corriere dello Sport“ von „totalem Chaos“ spricht, bezeichnet „La Repubblica“ die Auseinandersetzung als „traditionelle Schlägerei“ und lobt gleichzeitig die Leistung von Hummels. Dagegen behauptet „Tuttosport“, Hummels habe den Schlag ins Gesicht nur vorgetäuscht, was die Debatte um seinen sportlichen Fairness weiter anheizte. Zudem musste die Polizei die Situation außerhalb des Spielfelds im Griff behalten. Sie setzte Wasserwerfer ein, um gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Fangruppen zu verhindern.
Es kam zu Festnahmen, unter anderem von einem Ultra, während Dutzende Schlagstöcke, Böller und Raketen sichergestellt wurden. Zudem entdeckte die Polizei antisemitische Flugblätter, die bei den Fans zirkulierten, was den brachialen und manchmal gewalttätigen Charakter mancher Fangruppen unterstreicht. Besonders unter den Lazio-Fans gibt es einen harten Kern an Neofaschisten, was die sicherheitstechnischen Herausforderungen im und um den Fußball verschärft.
Die Gewalt im Fußball
Diese Vorfälle werfen ein Licht auf ein größeres Problem im Fußball. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung gibt es einen alarmierenden Zusammenhang zwischen Drogenkonsum und Gewaltbereitschaft innerhalb der Fanszene. Fast die Hälfte der Befragten hat Gewalterfahrungen im Fußballbereich gemacht, und viele Mitglieder der Ultra- oder Hooligan-Szenen konsumieren Drogen. Experten sehen den Drogenkonsum als einen entscheidenden Faktor für die Gewaltbereitschaft an und fordern Maßnahmen zur Prävention.
Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie sportliche Rivalitäten nicht nur zu leidenschaftlichen Spielen, sondern auch zu Eskalationen führen können, die sowohl auf dem Platz als auch in den Stadien eine große Herausforderung darstellen. Diese Ereignisse rufen nicht nur nach sportlicher Fairness, sondern auch nach gesellschaftlichen Lösungen, um zukünftige Gewalt zu vermeiden.
Tagesspiegel berichtet, dass …
ZDF beschreibt, dass …
Deutschlandfunk hebt hervor, dass …