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Zivilgesellschaft und die Schatten der Vergangenheit: Joachim Gaucks Analyse zu gesellschaftlichen Herausforderungen

Die Zivilgesellschaft im Osten Deutschlands ist auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung deutlich schwächer entwickelt als im Westen, so der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck in einem Interview. Er betonte, dass die alten Prägungen der DDR noch immer einen Schatten auf die gegenwärtige Gesellschaft werfen.

Im Gespräch äußerte Gauck seine Sorge über den erstarkenden Nationalpopulismus in Europa. Er erklärte, dass die autoritäre Disposition einiger Menschen, die mit den Veränderungen der modernen Gesellschaft überfordert sind, dazu führt, dass Sicherheit für sie wichtiger ist als Freiheit.

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Gauck machte zudem deutlich, dass die unterschiedlichen politischen Kulturen in Ost- und Westdeutschland auch Einfluss auf das Wahlverhalten haben. Während die Union in den alten Bundesländern stärkste Partei wurde, konnte die AfD in den meisten ostdeutschen Regionen punkten.

Der ehemalige Bundespräsident äußerte sich auch zur geopolitischen Lage und betonte die Rolle von Russlands Präsident Putin. Er warnte vor Putins Großmachtideologie und verglich sie mit totalitären Regimen der Vergangenheit. Gauck sprach sich zudem für eine Unterstützung der Ukraine aus und betonte die Bedeutung liberaler Demokratie für die internationale Politik.

Abschließend äußerte sich Gauck kritisch zur Ostpolitik, die trotz anfänglicher Erfolge zur Entspannung mit der Zeit an Wirkung verlor. Er betonte die Notwendigkeit, Frieden und Freiheit in Einklang zu bringen und warnte davor, Aggressoren keine klaren Grenzen zu setzen.

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