Die Kritik an der Wirtschaftspolitik, sowohl auf nationaler als auch regionaler Ebene, ist in der deutschen Wirtschaft stark ausgeprägt. Martina Nighswonger, Unternehmerin und Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer der Pfalz, hat bei einer IHK-Vollversammlung die schlechte Stimmung bezüglich der Zukunft des Wirtschaftsstandortes Rheinland-Pfalz betont. Sie betonte, dass es zwar positiv sei, wenn Deutschland seine Klimaziele erreiche, jedoch nicht auf Kosten des wirtschaftlichen Abschwungs.
Ralf Marohn, ein Unternehmer und langjähriger Kommunalpolitiker, bringt seine Perspektive als Kritiker und als Kritisiert in die Diskussion ein. Er beklagt, dass die Politik keine klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen vorgibt, die für die Wirtschaft entscheidend sind, um langfristige Planungen zu ermöglichen. Die mangelnde Verlässlichkeit und Planbarkeit führen zu Unsicherheiten für Unternehmen, insbesondere in Bezug auf die Energiepreise und die steigenden Kosten, die ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.
Die Gewinnung neuer Unternehmen wie der US-Pharmakonzern Eli Lilly in Alzey, der bis zu 1000 Arbeitsplätze schaffen möchte, zeigt das Potenzial des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Dennoch sind die Sorgen in Bezug auf die Verlässlichkeit und Planbarkeit der Bedingungen gerechtfertigt, da die steigenden Energiepreise und zusätzlichen Belastungen die Zukunftsfähigkeit von Betrieben in Frage stellen.
Marohn unterstreicht, dass Deutschland von der Grundstoffproduktion bis zur Endfertigung alle Wertschöpfungsstufen besitzt, jedoch eine schleichende Erosion dieser Strukturen zu beobachten sei. Die Anpassung an neue Gegebenheiten ist zwar normal, wird jedoch durch politisch getriebene Veränderungen erschwert. Klare und vernünftige Rahmenbedingungen, anstatt Subventionen, könnten hier langfristig unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit und die Stabilität des Wirtschaftsstandortes zu stärken.
