Eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) ergab, dass eine große Mehrheit der Verbraucher die Politik der Europäischen Union als wesentlich für den Verbraucherschutz betrachtet. 74 Prozent der Befragten empfinden die EU-Politik als wichtig in diesem Bereich, während 18 Prozent eine gegenteilige Meinung vertreten. Laut Michaela Schröder, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik beim VZBV, wird ein erheblicher Teil der verbraucherpolitischen Regelungen auf EU-Ebene getroffen, wodurch die EU oft mehr erreichen kann als Deutschland allein.
In Bezug darauf, wessen Interessen die EU eher vertritt, sehen 45 Prozent der Befragten die Politik der EU als eher unternehmensfreundlich, während 38 Prozent glauben, dass sie die Interessen von Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen berücksichtigt. Nur 9 Prozent sind der Ansicht, dass die EU sich eher um die Belange der Verbraucher kümmert. Die Umfrage zeigt auch, dass fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) der Meinung sind, dass sowohl die Interessen von Unternehmen als auch Verbrauchern eine bedeutende Rolle spielen sollten.
Vor der bevorstehenden Europawahl am 9. Juni appelliert Michaela Schröder dafür, dass die Verbraucherinteressen im Mittelpunkt politischer Entscheidungen stehen sollten, da die Politik bereits die Unternehmensinteressen ausreichend berücksichtigt. Nach der Wahl haben neue Mitglieder des Europäischen Parlaments und der Kommission die Gelegenheit, Verbraucherprobleme in den Fokus zu rücken. Ein Beispiel, wie Verbraucherinteressen gestärkt werden könnten, besteht laut VZBV im Bereich der Nachhaltigkeit, indem Werbeaussagen zur Nachhaltigkeit klar reguliert werden. 68 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass die EU den umweltfreundlichen Konsum verstärkt fördern sollte.