Politik

US-Regierung plant neue Drogeneinstufung: Was bedeutet das für Konsumenten?

US-Regierung strebt Reform der Cannabisgesetze an

Der Konsum von Cannabis ist mittlerweile in den meisten US-Bundesstaaten in verschiedenen Formen legal, jedoch auf Bundesebene weiterhin verboten. Berichten zufolge plant die Biden-Regierung eine Neuordnung der Einstufung von Marihuana. Diese Änderung zielt darauf ab, den Konsum von Cannabis als weniger schwere Straftat einzustufen, ähnlich wie Ketamin und Testosteron, mit einem moderaten bis geringen Abhängigkeitspotenzial. Bisher wurde Cannabis zusammen mit Heroin oder LSD in einer Gruppe von Drogen geführt.

Obwohl eine solche Änderung keine Legalisierung auf Bundesebene bedeuten würde, könnte sie dennoch positive Auswirkungen haben. Es könnte die Forschung und medizinische Anwendung von Cannabis erleichtern und Investitionen in die Branche fördern. Derzeit haben viele Banken Cannabisunternehmen aufgrund von Bundesvorschriften den Zugang zu Finanzdienstleistungen verwehrt. Diese Nachricht führte zu einem Anstieg der Aktien von Unternehmen wie Tilray, Trulieve Cannabis und Green Thumb Industries um bis zu knapp 40 Prozent.

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Präsident Joe Biden hatte bereits im Jahr 2022 die Überprüfung der Einstufung von Cannabis angestoßen. Mit Blick auf die Präsidentschafts- und Kongresswahl im November könnte diese Maßnahme auch politische Auswirkungen haben. Laut dem Pew-Forschungszentrum konsumierten Schwarze und Weiße in den USA im Jahr 2022 Cannabis in ähnlichem Maße. Dennoch waren Afroamerikaner mit 39 Prozent aller Festnahmen aufgrund von Marihuanabesitz im Jahr 2022 überproportional vertreten, obwohl sie nur etwa zwölf Prozent der Bevölkerung ausmachten. Afroamerikaner sind eine wichtige Wählergruppe für Bidens Demokraten.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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