Am 4. Februar 2025 versammelten sich zahlreiche Menschen in den USA, um gegen die Einwanderungspolitik von Präsident Donald Trump zu protestieren. Unter dem Motto „Tag ohne Einwanderer“ schlossen viele Unternehmen, darunter Kindergärten, Lebensmittelgeschäfte und Salons, ihre Türen. Auch in Los Angeles blockierten Protestierende beide Seiten der 101-Highway und schwenkten mexikanische und salvadorianische Flaggen.
Der Protest fiel mit einem Anstieg der öffentlichen Bestürzung über die Maßnahmen zusammen, die Trump an seinem ersten Amtstag am 20. Januar durch Exekutivbefehle initiiert hatte. Diese beinhalteten unter anderem die Ausweisung großer Immigrantengruppen und die Beendigung der Geburtsrechtseinbürgerung. In den Wochen nach diesen Ankündigungen intensivierte die US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) ihre Razzien, was in vielen Migrantengemeinschaften zu Angst führte, auch über die Möglichkeit falscher Gerüchte über Razzien.
Nationale Protestwelle
In ganz Amerika fanden unter dem Banner „Tag ohne Einwanderer“ landesweite Proteste statt. Diese Kampagne wurde bereits 2017 ins Leben gerufen, um den Einfluss von Einwanderern auf die US-Wirtschaft zu verdeutlichen und gegen anti-migrantische Politiken zu demonstrieren. Laut dem Center for Migration Studies of New York machen undokumentierte Einwanderer mehr als 5 % der US-Arbeitskraft aus. Diese Mobilisierungen wurden auch durch Berichte über negative Auswirkungen von Trumps Politik auf das tägliche Leben vieler Amerikaner befeuert.
Gerade in Ohio schlossen mehrere Unternehmen, darunter La Michoacana Märkte und El Barco mexikanische Restaurants, ihre Pforten und nahmen aktiv an den Protesten teil. Andrea Toro, die ihren Friseursalon in Chicago schloss, berichtete von Kunden, die Lehrer sind, und dem Schmerz, den viele Familien aufgrund der Unsicherheit am Arbeitsplatz empfinden. „Wenn wir keine Einwanderer haben, haben wir hier keine Arbeit“, so Toro.
Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen
Die Meinungen über die Einwanderung in den USA sind geteilt. Während viele Einwanderung als motorischen Antrieb für Wirtschaftswachstum und als Teil des „amerikanischen Traums“ betrachten, gibt es auch erhebliche Ängste und Vorurteile gegen Einwanderer, insbesondere von Alteingesessenen mit wenig Kontakt zu Migranten. Emotional beeinflusste Ängste über Integration und kulturelle Veränderungen spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Die gesellschaftliche Gliessung durch Einwanderung in den USA ist bedeutend, da fast 60 Millionen Menschen in den USA Einwanderer oder Kinder von Einwanderern sind. Historisch betrachtet haben Einwanderer wesentlich zur Entwicklung der amerikanischen Kultur und Industrie beigetragen. Ihre Integration und die damit verbundenen politischen Herausforderungen bleiben ein zentrales Thema in der amerikanischen Gesellschaft.
Die Proteste von heute, unterstrichen durch die Schaffung eines Bewusstseins für den Wert von Migrantenarbeitern, stehen im Kontext einer beispiellosen Reaktion auf Trumps Exekutivbefehle und der fortwährenden Herausforderungen, vor denen Migrantengemeinschaften stehen. Die Welle von Protesten könnte ein entscheidender Moment sein, um zukünftige politische Diskurse über Einwanderung in den USA zu beeinflussen.