Politik

Umsturzpläne: Prozesse gegen 26 Angeklagte starten

Enthüllungen über die Verbindung zu Russland und die geplanten Ziele: Das Terrornetzwerk um Prinz Reuß und seine Verbindungen.

Eine Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß plante einen gewaltsamen Umsturz in Deutschland, was im Dezember 2022 aufgedeckt wurde. Dies führte zu einer groß angelegten Durchsuchungsaktion, bei der Tausende Polizisten 150 Objekte im gesamten Bundesgebiet durchsuchten. Die Bundesanwaltschaft führt nun drei separate Prozesse gegen insgesamt 26 Angeklagte in Stuttgart, Frankfurt und München. Die Angeklagten werden beschuldigt, einen gewaltsamen Umsturz geplant zu haben, um die staatliche Ordnung durch ihre eigene Staatsform zu ersetzen.

Zu den Angeklagten zählen unter anderem Heinrich XIII. Prinz Reuß, die frühere Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkemann, ehemalige Bundeswehr-Pensionäre sowie weitere Personen, die der Gruppe angehören sollen. Vor den Oberlandesgerichten Frankfurt und München werden neben Prinz Reuß und Malsack-Winkemann auch ehemalige Bundeswehrsoldaten und weitere Mitglieder der Gruppe angeklagt. In Stuttgart sind neun Männer angeklagt, die als Teil des „militärischen Arms“ der Gruppe die gewaltsame Machtübernahme durchsetzen sollten.

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Besonders interessant ist der Angeklagte Peter W., der bereits in den 2010er Jahren ins Visier der Ermittler geriet. Er soll an der Planung der Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sowie weiteren prominenten Persönlichkeiten beteiligt gewesen sein. Zudem sollen Verbindungen der Gruppe nach Russland bestehen, darunter Kontakt zum nationalistischen russischen Motorradclub „Nachtwölfe“ und Gespräche mit russischen Diplomaten.

Das Netzwerk der Reichsbürger um Prinz Reuß wird in den Prozessen unter anderem beschuldigt, terroristische Vereinigungen gebildet zu haben und für ihre Ziele politische Gegner inhaftieren und töten zu wollen. Die Anklage beruht auf dem Vorwurf des hochverräterischen Unternehmens und der Vorbereitung eines gewaltsamen Umsturzes in Deutschland. Die Prozesse, die Ende April beginnen, sollen Licht auf die Machenschaften der Gruppe und ihre Verbindungen zu Russland werfen.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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