In einer aktuellen Episode des Podcasts „This is America“ diskutieren WELT-Redakteur Wim Orth sowie die US-Korrespondenten Stefanie Bolzen und Gregor Schwung die umstrittenen Äußerungen von Donald Trump zum Gaza-Streifen. Trump hat den Vorschlag geäußert, die USA sollten den Gaza-Streifen übernehmen und die Palästinenser zur Umsiedlung in andere arabische Länder bewegen. Der Plan beinhaltet die Schaffung einer sogenannten „Riviera des Nahen Ostens“ im Gebiet, was vielfältige internationale Reaktionen hervorruft.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigt sich zustimmend zu Trumps Vorschlägen, während arabische Nachbarländer wie Jordanien und Ägypten eine Umsiedlung der Palästinenser strikt ablehnen. Saudi-Arabien steht unter Druck und könnte eine solche Umsiedlung ebenfalls nicht akzeptieren. Die Ideen von Trump, die in einem breiteren Kontext des US-Wahlkampfes stehen, sind nicht unproblematisch, da sie potenziell eine militärische Kontrolle über den Gaza-Streifen erfordern könnten, was massive US-Truppenbewegungen nach sich ziehen würde.
Politische Reaktionen und internationale Kritik
Die Reaktion auf Trumps Plan ist international überwiegend negativ. Kritiker warnen vor einer völkerrechtswidrigen Vertreibung und sprechen von einer möglichen „ethnischen Säuberung“, ein Eindruck, der auch von den Vereinten Nationen geäußert wird. Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat zudem die Armee beauftragt, einen Plan für die „freiwillige Umsiedlung“ der palästinensischen Bevölkerung zu entwickeln. Katz betont, dass die Menschen in Gaza die Freiheit haben sollten, auszureisen, beharrt jedoch darauf, dass die Hamas die Palästinenser als Geiseln hält und deren Ausreise verhindert.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, äußerte sich ausweichend zu diesen Plänen und wies darauf hin, dass die USA nicht für den Wiederaufbau des Gazastreifens zahlen würden. Sie bezeichnete das Gebiet als „nicht bewohnbares Abrissgelände“ und forderte Nachbarstaaten zur Aufnahme palästinensischer Flüchtlinge auf. Auch US-Außenminister Marco Rubio bezeichnete Trumps Vorschläge als „sehr großzügiges Angebot“ mit dem Ziel, das Küstengebiet wieder bewohnbar zu machen.
Auswirkungen und mögliche Konsequenzen
Opposition und internationale Beobachter sind besorgt über die möglichen Konsequenzen einer solchen Politik. Rechtsextreme israelische Politiker und Steve Bannon begrüßen die Vorschläge jedoch, was auf eine tiefgreifende Spaltung innerhalb der politischen Landschaft hinweist. Kritiker, einschließlich des ehemaligen israelischen Regierungschefs Ehud Barak, betrachten die Umsiedlungspläne als unrealistisch und als Druckmittel gegenüber arabischen Herrschern. Der Druck auf die Nachbarländer, gemäß Trumps Vision zu handeln, könnte die Spannungen in der Region weiter verschärfen.
Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt. Trotz hoher Verluste ist die Hamas weiterhin aktiv, und Widerstand gegen eine US-Kontrolle erscheint als wahrscheinlich. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, eine Lösung zu finden, die sowohl Sicherheit als auch die Rechte der Palästinenser respektiert.
Für weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie die Berichte auf WELT, Tagesschau und Spiegel Online.