Am 12. Februar 2025 telefonierte US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin und leitete damit Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein. Trump teilte das Ergebnis des Gesprächs auf der Plattform Truth Social mit, während der Kreml das Telefonat ebenfalls bestätigte. Es war das erste bestätigte Gespräch zwischen Trump und Putin während Trumps zweiter Amtszeit.
In dem als „lang und sehr produktiv“ beschriebenen Telefonat wurden wichtige Themen wie die Ukraine, der Nahe Osten, Energie und Künstliche Intelligenz diskutiert. Trump betonte die Notwendigkeit, die „Millionen von Todesfällen“ im Ukraine-Konflikt zu stoppen und erklärte, dass eine von den USA unterstützte Beendigung des Krieges eine Priorität seiner Administration sei. Zudem sprach Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und informierte ihn über den Verlauf der Gespräche. Der ukrainische Präsident äußerte Dank für Trumps Engagement und bekräftigte den Wunsch der Ukraine nach Frieden. Dies berichten unter anderem Rosenheim24 und die New York Times.
US-Politik und NATO
Trumps Regierung legte zudem erstmals öffentlich dar, wie sie sich einen Friedensdeal vorstellt. Ein zentraler Punkt ist die Forderung, dass die Ukraine ihr Streben nach einer NATO-Mitgliedschaft aufgibt. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte, dass eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine nicht realistisch sei. Diese Auffassung wurde während eines Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel bekräftigt. Hegseth betonte, dass die Rückkehr zu den Grenzen von 2014 als unrealistisch angesehen wird und dass die USA keine Soldaten zur Sicherung einer Friedenslösung bereitstellen werden.
Die US-Regierung sieht die Europäer in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass ein langfristiger Frieden militärisch abgesichert werden kann. Hegseth forderte die NATO-Partner in Europa auf, einen Großteil der militärischen und zivilen Hilfe für die Ukraine zu übernehmen, um sicherzustellen, dass die Ukraine nach dem Krieg die notwendige Sicherheit erhält, jedoch nicht im Rahmen eines NATO-Einsatzes mit Beistandspflicht nach Artikel 5. Die USA sind nicht bereit, für die Sicherheit Europas zu bezahlen und konzentrieren sich auf eigene Bedrohungen, insbesondere im Indo-Pazifik.
Internationale Reaktionen
Die Ansagen der US-Regierung wurden von europäischen Partnern mit Besorgnis wahrgenommen. Es gibt Ängste, dass eine Reduzierung der US-Unterstützung die Ukraine in eine herausfordernde Situation bringen könnte, zumal Russland die Kontrolle über die annektierten Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja beansprucht und ein Mitspracherecht in der ukrainischen Politik fordert. Der Kurs der USA könnte zudem zu Spannungen innerhalb der EU führen, da einige Mitgliedsstaaten, wie Ungarn, bereits Unterstützung für die Ukraine blockiert haben.
Insgesamt betrachtet die US-Regierung die Schaffung einer souveränen Ukraine als wichtig, sieht jedoch die Notwendigkeit, europäische Länder in die Verantwortung zu nehmen. Der zukünftige Umgang mit den geopolitischen Spannungen bleibt deshalb ein zentrales Thema in den kommenden Verhandlungen. So könnte Trump nicht nur als Vermittler auftreten, sondern auch als Architekt eines neuen europäischen Sicherheitsgefüges.