US-Präsident Donald Trump hat am Dienstagabend im Weißen Haus in Anwesenheit von Benjamin Netanjahu seinen umstrittenen Plan zur Lösung der Probleme im Gazastreifen vorgestellt. Wie faz.net berichtet, kündigte Trump an, dass die Vereinigten Staaten den Gazastreifen übernehmen und eine Umsiedlung der rund zwei Millionen obdachlosen Palästinenser in angrenzende Länder vorschlagen wollen. Der Präsident bezeichnete den Gazastreifen als „unglückseligen“ Ort und sprach von einem „Leben in der Hölle“.
Trump hofft, dass Länder wie Ägypten und Jordanien bereit sind, die Palästinenser aufzunehmen und die Umsiedlung zu finanzieren. Sein Ziel ist es, den Gazastreifen in eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu verwandeln. Dazu plant er, gefährliche Waffen im Gebiet abzubauen und es wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau könnte Schätzungen zufolge bis zu 15 Jahre in Anspruch nehmen.
Widerstand und Skepsis
Die Reaktionen auf Trumps Vorschläge sind gemischt. Netanjahu äußerte sich positiv über die „frischen Ideen“ Trumps und lobte die Abkehr von konventionellem Denken. Dennoch ist unklar, wie seine Koalition auf diese Pläne reagieren wird. Ein entscheidendes Hindernis ist der Widerstand von Hamas, die Trumps Vorhaben als rassistisch bezeichnet und als Versuch sieht, den Palästinensern ihre nationalen Rechte zu entziehen. Hamas-Mitglied Issat al-Rischk kritisierte die Aufforderung zur Umsiedlung als völlig inakzeptabel.
Die Lebensbedingungen im Gazastreifen sind nach über 15 Monaten Krieg äußerst schwierig. Laut dem stern.de sind viele Gebiete praktisch unbewohnbar, und die Menschen leiden unter einem Mangel an Trinkwasser, Energie und Benzin. Dennoch haben Hunderttausende Palästinenser den nordwestlichen Teil des Gazastreifens wieder besiedelt, trotz der widrigen Umstände.
Trump argumentiert, dass die Palästinenser ein „gutes, frisches, schönes Stück Land“ verdienen, um es aufzubauen. Gleichzeitig betont er, dass die gegenwärtige Situation im Gazastreifen nicht funktioniere. Der international umstrittene Plan wird sowohl von Jordanien als auch von Ägypten ebenfalls abgelehnt, da sie die Idee als untragbar erachten.
Geopolitische Perspektiven
Trump hat angekündigt, zur Politik des „maximalen Drucks“ gegenüber Iran zurückzukehren, und erwägt verstärkte Sanktionen. Er schloss nicht aus, Israel zu unterstützen, falls das Land iranische Nuklearanlagen angreifen sollte. Die politischen Entwicklungen und die Antwort der internationalen Gemeinschaft bleiben abzuwarten, da die Lage im Gazastreifen weiterhin angespannt ist.