Am 28. Februar 2025 dauert der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine seit drei Jahren an. Wladimir Putin hatte im Februar 2022 den Überfall auf die Ukraine befohlen, in der Erwartung eines schnellen Sieges. Stattdessen stieß er auf ungebrochenen Widerstand seitens der ukrainischen Streitkräfte, die täglich durch Raketen- und Drohnenangriffe betroffen sind. Trotz intensiver internationaler Diskussionen über Waffenlieferungen bleibt die Lage angespannt, und die Informationen über den Kriegsverlauf sowie die Zahl der Opfer sind oft schwer zu verifizieren, wie die Remszeitung berichtet.
In dieser kritischen Phase sieht sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj inzwischen unter starkem Druck. Besonders seit dem Amtsantritt von Donald Trump in den USA sind die politischen Spannungen angewachsen. Trump ließ durchblicken, dass die Ukraine für den andauernden Konflikt verantwortlich sei und empfahl, möglicherweise einen Deal mit Russland einzugehen, um den Krieg zu beenden. Selenskyj wies diese Vorwürfe vehement zurück und betonte, dass Russland die alleinige Schuld trage. „Man könne dessen Verantwortung nicht beschönigen“, erklärte er gegenüber der Presse. Außerdem forderte Selenskyj klare Sicherheitsgarantien und betonte, dass die Ukraine auf die Unterstützung der USA angewiesen sei, insbesondere für eine effektive Flugabwehr.
Waffenlieferungen und internationale Unterstützung
Selenskyj fordert nicht nur Waffen, sondern auch eine stärkere finanzielle Unterstützung für die ukrainische Armee, insbesondere wenn ein NATO-Beitritt nicht zeitnah möglich sein sollte. „Die Ukraine ist bereit, über die Anzahl ausländischer Truppen, die sie stationieren möchte, zu verhandeln“, fügte er hinzu. In der Ukraine gibt es eine breite Mehrheit, die keine Zugeständnisse an Russland unterstützen möchte, was die Verhandlungsposition weiter stärkt. Selenskyj bezeichnete die ukrainischen Streitkräfte als „die widerstandsfähigste Armee in Europa“ und stellte klar, dass niemand in der Ukraine Putin vertraue.
Inmitten all dieser Entwicklungen äußern Experten Bedenken über die Effizienz der aktuellen militärischen Unterstützung für die Ukraine. Politologe Herfried Münkler und Sicherheitsexpertin Claudia Major warnen vor den Gefahren eines großen Krieges in Europa und fordern, dass Europa sich auf eine mögliche transatlantische Scheidung und weitere Kriegsgefahren vorbereitet, was die Notwendigkeit verstärkt, die militärischen Fähigkeiten der Europäer zu erhöhen. Münkler fordert eine Stärkung Europas, auch durch Nuklearwaffen, um Russland entgegenzuwirken. „Die USA haben bereits vor Trump begonnen, Sicherheitsgarantien für Europa infrage zu stellen“, so Münkler.
Langfristige Perspektiven und geopolitische Spannungen
Die geopolitische Lage zeigt sich zunehmend angespannt. Die NATO, vertreten durch Jens Stoltenberg, rechnet mit einer langen Konfrontation mit Russland und fordert schnellere Rüstungsinvestitionen. Vor diesem Hintergrund warnt Konfliktforscher Wolfgang Zeller vor einem langen Krieg und dem Risiko eines Diktatfriedens durch Russland. Der Frieden in der Ukraine scheint in naher Zukunft unerreichbar, was die Sorgen über die Stabilität in Europa verstärkt. Zudem prognostiziert Soziologe Wolfgang Zeller, dass Kriege oft nicht am Verhandlungstisch enden, sondern durch militärische Erschöpfung.
Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die Situation in der Ukraine weiterhin äußerst prekär bleibt. Präsident Selenskyj fordert unabdingbare Unterstützung, während die internationale Gemeinschaft vor der Herausforderung steht, angemessenen Druck auf Russland auszuüben und gleichzeitig die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken. Der Einsatz von Desinformationen und der Druck durch wechselnde politische Lagen in den USA tragen zur Komplexität der Situation bei, wie unter anderem die Zeit zusammenfasst.
Die fortwährenden Kriegsgefahren und die Möglichkeit eines Friedens ohne substanzielle Veränderungen in der geopolitischen Landschaft, wie von Historiker Martin Schulze Wessel festgestellt, bleiben als drängende Themen auf der Agenda der internationalen Politik.