Bad Blankenburg (dpa/th) – In einer feierlichen Atmosphäre wählte die Thüringer Linke auf einem Parteitag ihren Ministerpräsidenten Bodo Ramelow mit überwältigender Zustimmung von 99,12 Prozent zum Spitzenkandidaten. Ramelow, der eine lange Geschichte als Gewerkschafter hat und seit 2014 mit einer kurzen Unterbrechung Ministerpräsident in Thüringen ist, betonte beim Parteitag seine entscheidende Mission im Wahlkampf: den Kampf gegen die Normalisierung des Faschismus. Dieser Anspruch wurde von den Delegierten mit minutenlangem Applaus und Standing Ovations gewürdigt.
Mit Blick auf die bevorstehende Wahl äußerte Ramelow das klare Ziel, die AfD in den Wahlergebnissen unter 30 Prozent zu halten. Er warnte vor den möglichen Auswirkungen, wenn die AfD eine Sperrminorität im Parlament erreichen würde, was die Arbeitsfähigkeit wichtiger Gremien gefährden könnte. Ramelow sieht eine dringende Notwendigkeit, die Alltäglichmachung von Faschismus zu bekämpfen und betonte, dass sein Wahlkampf nicht gegen andere demokratische Parteien gerichtet sei.
Die politische Landschaft in Thüringen ist äußerst komplex, mit Umfragen, die kaum politisch denkbare Mehrheiten aufzeigen. Keine der im Landtag vertretenen Parteien zeigt Bereitschaft zur Koalition mit der AfD. Die CDU schließt eine Zusammenarbeit mit der Linken aus, was bei der Landtagswahl 2019 zu einer Situation führte, in der keine Mehrheitsregierung gebildet werden konnte. Ramelow betonte, dass er diesmal eine Mehrheitsregierung anstrebt und nicht erneut eine Minderheitsregierung führen möchte.
Die Landesvertreterversammlung der Thüringer Linken wählte Ulrike Grosse-Röthig zur Spitzenkandidatin auf Listenplatz zwei, was sie gemeinsam mit Ramelow zur Doppelspitze im Wahlkampf macht. Der Wahlkampf verspricht also Spannung und politische Auseinandersetzungen in einem Land, das politisch vielschichtig und herausfordernd ist.
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In früheren Wahlen in Thüringen war die politische Landschaft ebenfalls von Komplexität geprägt. Die Thüringer Linke unter Ramelows Führung konnte bei der Landtagswahl 2019 als stärkste Kraft hervorgehen, doch die folgenden Umfragen zeigten einen Rückgang in der Wählergunst. Die Einflussnahme neuer Parteien und die Veränderung politischer Bündnisse haben die Situation weiter erschwert, wodurch ein intensiver Wahlkampf und politischer Wettbewerb erwartet werden können.
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