Politik

Steuerskandal Enthüllung: Cum-Ex-Ermittlerin legt unbequeme Wahrheiten offen

Die Wahrheit über den größten Steuerskandal Deutschlands

Die Chefermittlerin des Cum-Ex-Skandals, Anne Brorhilker, hat überraschend ihren Rücktritt eingereicht und dabei Kritik an der politischen Handhabung des Steuerskandals geäußert. Brorhilker spielte eine maßgebliche Rolle bei der Verfolgung von Steuerbetrügern im Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften. Trotz ihrer Leidenschaft für die Staatsanwaltschaft im Bereich der Wirtschaftskriminalität äußerte sie sich enttäuscht über die mangelnde Verfolgung von Finanzkriminalität in Deutschland.

In einem Interview mit dem WDR sagte Brorhilker, dass die Politik selbst elf Jahre nach den ersten Enthüllungen über Cum-Ex-Fälle immer noch nicht angemessen reagiert habe. Die fortlaufende Präsenz von Steuerdiebstählen und neuen Cum-Ex-ähnlichen Modellen sei ein klares Zeichen für das Versagen von Kontrollmechanismen im Banken- und Aktienmarktumfeld. Unter Brorhlikers Leitung wurden in rund 120 Ermittlungsverfahren in Köln gegen 1700 Verdächtige ermittelt, die am Cum-Ex-Skandal beteiligt waren.

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Der Cum-Ex-Betrug erreichte zwischen 2006 und 2011 seinen Höhepunkt und führte zu einem geschätzten Steuerverlust in zweistelliger Milliardenhöhe für den deutschen Staat. Dieser Skandal gilt als einer der größten Steuerskandale in der Geschichte der Bundesrepublik. Bei den Cum-Ex-Geschäften wurden Aktien mit und ohne Dividendenansprüche schnell zwischen Finanzakteuren hin- und hergeschoben, wodurch der Staat unwissentlich Steuern rückerstattete, die nie gezahlt wurden. Erst im Januar 2012 wurde durch Gesetzesänderungen diesen fragwürdigen Praktiken ein Ende gesetzt.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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