Deutschland hat seit vielen Jahrzehnten seine Stellung als ein reiches Land durch die Produktion von Maschinen, Autos und Chemikalien behauptet. Jedoch stehen aktuell viele Betriebe vor der Entscheidung zur Abwanderung und Investoren wenden sich von Deutschland ab. Die Frage, die sich nun stellt, ist, ob die Industrie des Landes auseinanderfällt.
Ein markantes Beispiel für diese Bewegung ist BASF, ein Gigant in der Chemieindustrie, der nach knapp 160 Jahren erneut umsiedelt – dieses Mal nach China, mit Investitionen in Milliardenhöhe und der Stilllegung von Teilen der Produktion in Ludwigshafen. Doch BASF ist nicht der einzige Fall, der für Unruhe in der deutschen Industrie sorgt.
Traditionsreiche Unternehmen wie Thyssen-Krupp und Miele verlagern Teile ihrer Tätigkeiten ins Ausland, was mit Entlassungen in Deutschland einhergeht. Die Gründe für diese Abwanderungen sind vielfältig und reichen von hohen Energie- und Arbeitskosten über Bürokratie bis hin zu Fachkräftemangel.
Eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer zeigt, dass 37 Prozent der Mittelständler lieber im Ausland investieren, um Kosten zu senken. Fast 40 Prozent der energieintensiven Unternehmen sehen die Energie- und Rohstoffpreise als Geschäftsrisiko und reduzieren ihre Investitionen im Inland. Die zukünftige Personalentwicklung bereitet ebenfalls Sorgen, da 20 Prozent der Betriebe mit weniger Beschäftigten planen.
Experten warnen vor einer schleichenden Deindustrialisierung und betonen die Bedeutung guter Standortbedingungen für Investitionen. Es wird darauf hingewiesen, dass Deutschland ohne eine florierende Wirtschaft Gefahr läuft, seine industrielle Basis und damit die Grundlage seines Wohlstands zu verlieren. Große Reformen und eine einladende Unternehmenskultur werden als dringend erforderlich angesehen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.