Politik

Sinkende Mitgliederzahlen: Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg verliert 30.000 Gläubige

"Warum verlassen immer mehr Menschen die Evangelische Kirche in Berlin und Brandenburg? - Eine Analyse der aktuellen Mitgliederentwicklung"

Die Evangelische Kirche in Berlin und Brandenburg verzeichnet einen kontinuierlichen Mitgliederschwund. Zum Ende des Jahres 2023 zählte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg schlesische Oberlausitz (EKBO) noch 804.487 Christen, was einem Rückgang von knapp 30.000 Mitgliedern oder 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In Berlin reduzierte sich die Zahl der Protestanten um rund 18.000 auf 468.925, während Brandenburg einen Verlust von etwa 11.000 Mitgliedern auf 306.046 verzeichnete, wobei hier auch Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt einbezogen sind. Im sächsischen Sprengel Görlitz, der zur EKBO gehört, sank die Anzahl der Kirchenmitglieder um gut 300 auf 29.516.

Im vergangenen Jahr traten insgesamt 18.452 Personen aus der EKBO aus, wovon 12.593 in Berlin und 5.526 in Brandenburg lebten. Die Anzahl der Austritte entsprach damit in etwa dem Niveau von 2022. Dem gegenüber standen 595 Neueintritte und 4.968 Taufen. Laut Einschätzung der EKBO ist der Mitgliederrückgang auf wirtschaftliche Herausforderungen durch Krisen und Inflation, den demografischen Wandel sowie eine generell sinkende Bindungsbereitschaft zu Institutionen und Vereinen zurückzuführen. Bischof Christian Stäblein betonte, dass der Glaube für viele Menschen an Bedeutung in ihrem Leben verliert und es daher die Aufgabe der Kirche sei, die Relevanz des Glaubens sowohl gesellschaftlich als auch individuell zu vermitteln.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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