Der prestigeträchtige Wahlkampf in den USA hat bei der letzten Debatte zwischen dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump und Vizepräsidentin Kamala Harris an Intensität gewonnen. Am Dienstag standen sich die beiden Kandidaten zum ersten Mal auf der Debattierbühne gegenüber. In rund zwei Stunden diskutierten sie kontroverse Themen wie Abtreibung, Einwanderung sowie die anhaltenden Kriege in Gaza und der Ukraine. Mit nur wenigen Wochen bis zur US-Präsidentschaftswahl stehen die beiden in einem Wettlauf, die weiterhin unentschlossenen Wähler für sich zu gewinnen.
Die BBC sprach mit sechs Wählern, die die Debatte für entscheidend hielten, um ihre Wahlentscheidung für den kommenden November zu bestimmen. Unter diesen war Vanessa, die anfänglich zu Trump neigte, sich aber während der Debatte von Harris beeindruckt zeigte. Sie äußerte, dass sie zwar nicht vorhabe, ihre Meinung zu ändern, sie jedoch weniger besorgt wäre, falls Harris gewinnen sollte: „Ich habe viel Vertrauen in die Demokratische Partei verloren, als sie uns sagten, Joe Biden sei in Ordnung, und es stellte sich heraus, dass er es nicht war.“
Der Wandel der Ansichten
Jeremy ist ein weiterer Wähler, der eine klare Abneigung gegen Trump hat. Während er in den vorherigen Wahlen nicht für die Demokraten stimmte, kündigte er nach der Debatte an, für Harris zu wählen. Er gestand: „Ich fühlte mich in der Nacht der Debatte wirklich ängstlich bei dem Gedanken an eine zweite Amtszeit für Trump.“ Er kritisierte Trumps alarmierende Rhetorik und sagte, dass er Harris als weniger bedrohlich empfände.
Tracy, die ebenfalls unentschlossen bleibt, fand, dass beide Kandidaten wohlgemerkt gut sprachen. „Ich hatte noch nie etwas von Harris gesehen, daher war ich daran interessiert, ihre Meinung zu hören. Aber ich spüre von Trump eine sehr ungewisse Aura. Ich traue ihm nicht. Ich glaube nicht, dass er das Land regieren möchte, sondern es besitzen will.“
William, ein weiterer unentschlossener Wähler, fand, dass die Debatte ein klares Bild von beiden Kandidaten vermittelte. Er stellte fest, dass Trump in vielen Fragen, die er beantworten sollte, schwammig blieb, während Harris gut vorbereitet erschien. „Ich denke, wenn sie mehr in direkten Interviews spricht, könnte sie vielleicht meine Stimme gewinnen.“
Rohan, der unentschlossen bleibt, favorisiert nach der Debatte Harris leicht, sieht jedoch noch Spielraum für eine Meinungsänderung: „Die Debatte hat wenig geändert, was meine Sicht auf Trump betrifft, aber es war mehr wie eine Audition für Kamala Harris.“ Trotz seiner kritischen Sicht auf Harris’ Vorgehen, das ihm zu durchlaufen schien, stellte er fest: „Sie hat ihn in einigen Momenten ziemlich wütend gemacht.“
Chance, der die Debatte als wenig beeindruckend empfand, bleibt ebenfalls unentschlossen. „Ich fand, dass die Themen nicht in die Tiefe diskutiert wurden; es war eher ein Gespräch zwischen den Kandidaten, wo sie aneinander vorbeiredeten.“ Trotz seiner Unentschlossenheit favorisiert er Harris, wenn er wählen müsste.
Insgesamt verdeutlicht die Debatte die Unsicherheiten und Veränderungen in der Wählermeinung, da sich die politische Landschaft der USA weiterentwickelt. Während die Kandidaten an ihren Strategien arbeiten, um die letzten unentschlossenen Wähler zu überzeugen, bleibt die Wahl spannend und unvorhersehbar.