Politik

Schlüssige Standpunkte zur christlichen Wahrheit bei CDU-Parteitag

Wie viel Einfluss haben Kirchenstimmen in der Politik wirklich?

Der Bundesparteitag der CDU startete mit einem ökumenischen Gottesdienst, bei dem Prälat Karl Jüsten vom Kommissariat der deutschen Bischöfe betonte, wie wichtig das Gebet für Christen sei. In seiner Ansprache hob er die Bedeutung eines klaren Verständnisses von christlicher und politischer Wahrheit hervor und forderte, dass sich politische Programme am christlichen Glauben orientieren sollten.

Im Hinblick auf das Grundsatzprogramm der CDU äußerte sich Jüsten dazu, dass die Partei bestrebt sei, das christliche Menschenbild zu berücksichtigen. Jedoch bemängelte er, dass dieses Bild oft vage bleibe und nicht ausreichend konkret definiert werde. Er regte an, dies zu präzisieren, um eine Leerformel zu vermeiden.

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In Bezug auf politische Themen wie den Lebensschutz und die Migration zeigte sich Jüsten zufrieden mit der Position der Union. Er lobte die CDU für ihre Haltung zum Paragraph 218 und dem assistierten Suizid, zeigte aber Bedenken bezüglich des „Ruanda Modells“ und der Abschiebung in Drittstaaten auf, die aus seiner Sicht nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar seien.

Die Diskussion über Migration und die Protestnote von Theologen gegen bestimmte Maßnahmen wurde auf dem Parteitag kontrovers diskutiert. Jüsten betonte die Bedeutung von fundierten Argumenten und Kompromissen in der Demokratie. Er erklärte, dass die Kirche auch heute noch eine relevante Stimme in der Politik habe, solange sie sachlich und überzeugend argumentiere.

Abschließend mahnte Jüsten zur klaren Abgrenzung gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Er lobte den Vorsitzenden Friedrich Merz für sein klares Statement zu diesen Themen und rief zu einem respektvollen und offenen Dialog auf, um die demokratischen Werte zu wahren.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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