Die Überraschung war groß, als der russische Präsident Wladimir Putin seinen langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach zwölf Jahren im Amt entließ. An seiner Stelle tritt nun der bisherige Vize-Regierungschef Andrej Bjeloussow, der in Moskau geboren wurde, Wirtschaftswissenschaften studierte und zuvor im öffentlichen Dienst tätig war. Obwohl er keinen militärischen Hintergrund hat, war er als oberster Wirtschaftsberater Putins bekannt, bevor er zum Vize-Regierungschef aufstieg und nun das Verteidigungsministerium leitet.
Experten bezeichnen Bjeloussow als ausgewiesenen Fachmann und ideologisch neutralen Technokraten. Seine Hauptaufgabe wird darin bestehen, die Zusammenarbeit zwischen Militär, Regierung und Wirtschaft zu koordinieren, um Putins Kriegswirtschaft voranzutreiben. Dies bekräftigte auch Putins Sprecher Dmitri Peskow, der die Entscheidung hervorhob, einen Wirtschaftsbeamten an der Spitze des Verteidigungsministeriums zu haben, insbesondere angesichts des gestiegenen Sicherheitsbudgets Russlands.
In der Duma herrscht Euphorie über Bjeloussows Ernennung, da er als idealer Kandidat angesehen wird, um die russische Rüstungsindustrie zu stärken und neue Technologien einzuführen. Sergej Schoigu wird indes Sekretär des russischen Sicherheitsrates, wo er Putin in außen- und sicherheitspolitischen Fragen beraten wird. Diese strategischen Verschiebungen zeigen möglicherweise auf interne Machtkämpfe und Unbeliebtheit von Schoigu in der Truppe aufgrund von Korruptionsvorwürfen während seiner Amtszeit. Bjeloussows Ernennung markiert somit eine neue Ära in Russlands Verteidigungsministerium.
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