Die Bundesanwaltschaft führte am Dienstagmorgen eine Razzia in den Büroräumen von Maximilian Krah durch. Dieser Vorfall steht im Zusammenhang mit der Verhaftung seines langjährigen Mitarbeiters Jian Guo, der verdächtigt wird, ein chinesischer Spion zu sein. Das Europäische Parlament stimmte der Durchsuchung der Räumlichkeiten zu, die aufgrund von Beschlüssen des Bundesgerichtshofs und einer Europäischen Ermittlungsanordnung erfolgte.
Maximilian Krah wird in diesem Verfahren lediglich als Zeuge betrachtet, da der Fokus auf den Verdächtigungen gegen Guo in Bezug auf geheimdienstliche Agententätigkeit liegt. Die Bundesanwaltschaft hat derzeit keine Informationen darüber, ob Krah von den Spionageaktivitäten seines früheren Mitarbeiters wusste. Guo wurde vor zwei Wochen in Dresden festgenommen, sitzt in Untersuchungshaft und wird beschuldigt, für den chinesischen Geheimdienst spioniert zu haben.
Guo hatte Zugang zu vertraulichen EU-Dokumenten, da er als enger Mitarbeiter arbeitete. Krahs Büro soll mehrmals Dokumente angefordert haben, die als sensibel oder gesperrt eingestuft wurden, darunter Analysen von Außenhandelsstrategien von Partnerstaaten. Guo war ursprünglich 2007 als Informant beim Bundesnachrichtendienst tätig und wurde dann an das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz weitergeleitet, wo er Hinweise auf Aktivitäten chinesischer Nachrichtendienste liefern sollte.
Die AfD-Chefs haben Krah nach Berlin zitiert, nachdem die Spionagevorwürfe öffentlich wurden, und entschieden, ihn im Europawahlkampf möglichst zu verstecken. Krah durfte bei der Auftaktveranstaltung in Donaueschingen nicht auftreten, und fertig produzierte Videos mit ihm sollen nicht ausgestrahlt werden. Es bleibt abzuwarten, wie es mit Krah und der AfD nach dieser Razzia weitergehen wird, da Parteichef Chrupalla sich dazu nicht äußern wollte.