Die neue Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) steht vor organisatorischen Problemen und einem Mangel an Kandidaten, obwohl ein Ehepaar aus Wismar Anfang des Jahres fünf Millionen Euro gespendet hat. Der geplante Landesparteitag des BSW in Sachsen, bei dem die Landesliste für die Landtagswahl aufgestellt werden sollte, musste verschoben werden. Die Sachsen-Chefin Sabine Zimmermann gab an, dass alles sorgfältig geplant werden müsse und betonte die Abstimmung des Programms mit dem Landesverband in Thüringen.
Allerdings wird aus dem Umfeld des Bündnisses berichtet, dass es schwerwiegende Probleme bei der Findung geeigneter Kandidaten gibt. Trotz Zimmermanns Beruhigungsversuchen wird darauf hingewiesen, dass das BSW derzeit Schwierigkeiten hat, ausreichend Personal für die Listen zu gewinnen. In Dresden verpasste die Partei die rechtzeitige Aufstellung von Kandidaten für den Stadtrat, bei dem im Juni gewählt werden soll.
Das BSW konnte nur elf Kandidaten für den Stadtrat in Dresden gewinnen, was bedeutet, dass sie für jeden Wahlkreis nur einen Kandidaten haben. Zusätzlich kam es zu einem peinlichen Vorfall, als der Wahlausschuss der Stadt entdeckte, dass zwei der Kandidaten bereits auf der Liste der Linkspartei standen. Zudem hatte das BSW nicht genügend gültige Unterstützerunterschriften gesammelt, was dazu führte, dass sie nur in neun der elf Dresdner Stadtbezirke antreten können.