Dr. Carola Reimann, die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, äußert scharfe Kritik am heutigen Bundesratsbeschluss zum Medizinforschungsgesetz (MFG), der ihrer Meinung nach zu einer weiteren Steigerung der Arzneimittelpreise führen wird. Sie warnt davor, dass mit der Einführung von Geheimpreisen für neue Medikamente die Ausgaben für Arzneimittel in Deutschland weiter angeheizt werden. Reimann bemängelt, dass, trotz eines vermeintlichen Abschlags von neun Prozent, das Signal an die Pharmaunternehmen klar sei: Profite seien wichtiger als eine nachhaltige und wirtschaftliche Arzneimittelversorgung. Die steigenden Nettokosten patentgeschützter Medikamente, die sich seit 2013 um über 104 Prozent erhöht haben, zeigen bereits einen besorgniserregenden Trend.
In ihrer Analyse macht Reimann deutlich, dass Arzneimittel in den letzten zehn Jahren einer der größten Kostentreiber in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) waren. Zwischen 2013 und 2023 sind die GKV-Ausgaben um 58 Prozent gestiegen, während die Ausgaben für Arzneimittel um über 65 Prozent zulegten. Mit kritischen Augen betrachtet sie die Entscheidung der Ampel-Koalition, die die bestehenden Rahmenbedingungen für Erstattungsbetragsverhandlungen schwächt, und fordert stattdessen dringend Maßnahmen zur effektiven Steuerung der Arzneimittelausgaben. Wie sie es formuliert: „Was wir wirklich brauchen, sind schärfere Instrumente und eine ehrliche Betrachtung des Ausgabenwachstums.“ Weitere Informationen dazu finden sich in einem aktuellen Bericht bei www.presseportal.de.