Politik

‚Präsident Xi auf Europareise: Chinas neuer Weg in der EU‘

Präsident Xi: Einflussnahme in Europa und das geopolitische Schachspiel

In den letzten Wochen haben sich mehrere Regierungschefs der Europäischen Union auf den Weg nach China gemacht, darunter der deutsche Bundeskanzler sowie Vertreter aus Belgien, den Niederlanden und Italien. Diese Besuche wurden von China als europäisches Anliegen betrachtet, um die schwächelnde Wirtschaft der EU durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit China wieder anzukurbeln. Chinesische Kommentatoren haben betont, dass die EU auf diese Weise eine gewisse Unabhängigkeit von den USA erlangen könnte, was Chinas geopolitisches Hauptinteresse an der EU darstellt.

Der Außenminister Ungarns besuchte kürzlich China, und laut chinesischen Medien sollen die Beziehungen nun auf ein neues Level gehoben werden. Parallel dazu wird die Europareise von Präsident Xi, die Ungarn, Serbien und Frankreich umfasst, große Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Frankreich, obwohl nicht der bedeutendste Handelspartner Chinas in der EU, ist anfällig für die Idee der strategischen Autonomie der EU, die eine Abwendung von den USA bedeutet.

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Präsident Macron hat in den letzten Wochen bemerkenswerte Positionen vertreten, die Peking, insbesondere mit Erwähnungen der „strategischen Autonomie der EU“, für Präsident Xi’s Besuch in Frankreich gewinnbringend erscheinen lassen. In Peking wird die EU, ebenso wie die USA, im wirtschaftlichen Niedergang gesehen, während China sich als aufstrebende Weltmacht sieht. Die chinesische Elite plant diesen Prozess bis zum hundertsten Geburtstag der Volksrepublik 2049 abzuschließen und dabei die EU enger an sich zu binden, um die internationale Ordnung mitzugestalten.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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