Politik

Politische Turbulenzen in der Slowakei: Ficos Genesung und mögliche Machtverschiebungen

Eine ungewisse Zukunft: Wie wird die Slowakei regiert, während Fico langsam genesen muss?

Das Attentat auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico hat zu ernsten Verletzungen geführt, die keine schnelle Genesung des Politikers erwarten lassen. Der 59-Jährige wurde nach einer fünfstündigen Operation auf der Intensivstation des Universitätskrankenhauses in Banska Bystrica behandelt. Der Verteidigungsminister und Vizeregierungschef Robert Kalinak informierte, dass Fico weiterhin in einem ernsten Zustand sei, da er von vier Kugeln getroffen wurde und seine Verletzungen schwerwiegend sind. Obwohl Ärzte seinen Zustand stabilisiert haben, schwebt Fico noch in Lebensgefahr.

Die Klinikdirektorin Miriam Lapunikova äußerte Bedenken, dass die Auswirkungen der Schussverletzungen die Genesung erschweren könnten. Ein Chirurg betonte, dass die kommenden drei bis vier Tage entscheidend sein könnten. Sollte Fico aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten, würde dies gemäß der slowakischen Verfassung automatisch den Rücktritt der gesamten Regierung bedeuten. Allerdings könnte eine ähnliche Situation wie 2018 eintreten, als Fico nach öffentlichem Druck aufgrund eines Mordes am Journalisten Jan Kuciak zurücktrat und Peter Pellegrini als Nachfolger ernannt wurde.

Der mutmaßliche Attentäter, ein 71-Jähriger aus Levice, steht unter dem Verdacht des versuchten Mordes. Berichte legen nahe, dass er unzufrieden mit der politischen Entwicklung in der Slowakei sei, jedoch keiner radikalen politischen Gruppierung angehört. Untersuchungen konzentrieren sich auch auf mögliche Sicherheitsversäumnisse in Handlova, wo das Attentat stattfand. Experten kritisierten die örtlichen Sicherheitsvorkehrungen und bezeichneten sie sogar als „Versagen“.

Die scheidende Staatspräsidentin Zuzana Caputova und ihr designierter Nachfolger Pellegrini luden politische Parteien zu Gesprächen ein, um „aus dem Teufelskreis des Hasses und der gegenseitigen Beschuldigungen auszusteigen“. In Tschechien wurden aus Rücksicht auf die Situation in der Slowakei geplante Proteste abgesagt.

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Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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