Nach einem Angriff auf den Grünen-Bundestagsabgeordneten Kai Gehring und seinen Parteikollegen Rolf Fliß in Essen fahnden die Ermittler weiterhin nach den Tätern. Die Polizei teilte mit, dass die Fahndung bislang erfolglos blieb und der Staatsschutz aufgrund der möglichen politischen Motivation des Angriffs die Ermittlungen übernommen hat. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte die Tat als einen Angriff gegen die Demokratie.
Die beiden Politiker wurden nach einer Parteiveranstaltung in Essen von einer Gruppe Passanten auf der belebten Rüttenscheider Straße angesprochen. Nach einem zunächst freundlichen Gespräch eskalierte die Situation, und es kam zu Beleidigungen sowie einem Angriff, bei dem Fliß leicht verletzt wurde. Die Täter flüchteten daraufhin in Richtung Innenstadt.
Es ist bekannt, dass die Angreifer sowohl Gehring als auch Fliß als Mandatsträger erkannt hatten. Fliß, der vor allem in den Bereichen Klima, Umwelt, Bauen und Verkehr aktiv ist, äußerte gemeinsam mit Gehring ihre Besorgnis über die zunehmenden Anfeindungen gegen Politikerinnen und Politiker. Sie betonten, dass sie sich nicht einschüchtern lassen werden und dass es wichtig sei, gegen das wachsende Gewaltpotenzial anzukämpfen.
Die Essener Grünen reagierten auf den Vorfall kämpferisch und betonten, dass sie sich von dem Angriff zwar betroffen fühlen, aber dennoch weiter für eine Welt arbeiten werden, in der Politikerinnen und Politiker ohne Angst agieren können. Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) forderte eine entschiedenere und konsequentere Vorgehensweise des Staates gegen politisch motivierte Täter.
In einem weiteren Vorfall wurde der sächsische SPD-Spitzenkandidat zur Europawahl, Matthias Ecke, in Dresden beim Plakatieren angegriffen und schwer verletzt. Vier Unbekannte griffen den Politiker an, während er Wahlplakate anbrachte. Dieser Vorfall zeigt erneut die zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber Politikern, was von Politikern verschiedener Parteien scharf verurteilt wurde.