SPD-Abgeordneter Diaby zieht sich aus der Politik zurück
Der hallesche SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby sorgt mit seiner Ankündigung, bei der nächsten Bundestagswahl nicht erneut zu kandidieren, für Aufsehen. In einem Brief an seine Partei teilte er mit, dass er nach monatelanger Überlegung und Abwägung diesen Entschluss gefasst habe. Dieser Schritt sei in Abstimmung mit seiner Familie erfolgt, wie aus einem parteiinternen Schreiben hervorgeht.
Diaby betonte, dass sein Rückzug keine politischen Gründe habe. Trotz rassistischer Angriffe in den vergangenen Jahren sei er stolz auf seine elfjährige Tätigkeit in der Bundespolitik. Nach drei Legislaturperioden sei es jedoch an der Zeit, Platz für die nächste politische Generation zu machen und neue Wege zu gehen. Er beabsichtigt, sein Mandat bis zum Ende der Legislaturperiode auszuüben und bleibt trotz seines Rückzugs aktiv und engagiert für den Zusammenhalt in seiner Stadt.
Der 62-jährige Diaby, der aus dem Senegal stammt, wurde wiederholt rassistisch angegriffen und sogar mit Morddrohungen konfrontiert. Zudem wurden Anschläge auf sein Büro verübt, was eine rote Linie darstellt, die seiner Meinung nach nicht überschritten werden sollte. Er betonte, dass Gewalt niemals ein akzeptables Mittel sein darf.
Eine solche Entscheidung eines erfahrenen Politikers wie Diaby wirft Fragen über den Umgang mit rassistischen Anfeindungen in der Politik auf. Es bleibt abzuwarten, wer seine Nachfolge antreten wird und wie sich sein Rückzug auf die politische Landschaft in Halle auswirken wird. Trotz allem zeigt diese Entscheidung von Diaby, wie wichtig es ist, sich gegen Rassismus und Gewalt zu positionieren und für den politischen Wandel einzutreten.