Politik

Pharmabranche in Deutschland: Herausforderungen und Zukunftspläne

Der Aufschwung der Pharmaindustrie: Habecks „Pharma-Reise“ und die strukturellen Probleme der Branche

Die Pharmabranche in Deutschland sieht strukturelle Probleme, die dringend angegangen werden müssen. Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie, Wolfgang Große Entrup, betont, dass ein Quartett aus überbordender Bürokratie, Fachkräftemangel, hohen Energiekosten und bröckelnder Infrastruktur den Standort belastet. Er fordert eine innovationsfreundlichere Arzneimittelpolitik sowie eine rentable Generika-Produktion im Land.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck startet eine „Pharma-Reise“ zu Standorten in Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, um die Herausforderungen der Branche zu ergründen. Der Bundesarbeitgeberverband Chemie warnt vor einem Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit in der Chemie- und Pharmaindustrie, da seit 2005 nicht mehr produziert wurde. Transformative Investitionen in Nachhaltigkeit, klimaneutrale Produktion und Digitalisierung sind unerlässlich, um den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten.

Die Bundesregierung hat Ende des letzten Jahres eine neue Pharma-Strategie beschlossen, um Deutschland als Forschungs- und Produktionsstandort attraktiver zu machen. Schnellere Zulassungsverfahren und unbürokratische Genehmigungen sollen die Arzneiforschung stärken, während Anreize gesetzt werden sollen, Arzneimittel-Produktionsstätten im Land anzusiedeln. Trotz Lieferengpässen während der Pandemie bei wichtigen Arzneimitteln wie Fiebersaft für Kinder und Antibiotika, bleiben strukturelle Probleme ungelöst.

Es wird angestrebt, die Abhängigkeit von wichtigen Wirkstoffen zu verringern und die Produktion von Arzneimitteln verstärkt in der EU anzusiedeln. Große Entrup lobt die ersten Schritte der Regierung in der Pharma-Strategie, sieht aber Handlungsbedarf, um die Stärkung des heimischen Standortes nachhaltig umzusetzen. Die Zukunft der Pharmaforschung und -produktion in Deutschland ist nicht nur eine Erwartung der Branche, sondern eine gesellschaftliche Notwendigkeit.

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Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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