Am 9. Februar 2025 meldet Russland einen Schaden an einem Unterseekabel in der Ostsee, das dem größten Telekommunikationsanbieter Rostelecom gehört. Der Vorfall, der durch eine „externe Einwirkung“ verursacht wurde, weckt Bedenken über die Sicherheit der kritischen Infrastruktur in der Region. Angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen vermuten westliche Nationen mögliche Sabotageakte, wobei Russland und China als Hauptverdächtige gelten. Reparaturarbeiten sind bereits im Gange, und laut Rostelecom sind die Verbraucher von dem Schaden nicht betroffen.
In der Zwischenzeit hat die finnische Küstenwache ein russisches Schiff beobachtet, das bei der Behebung des Schadens im Finnischen Meerbusen tätig ist. Laut dem finnischen Ministerium ist der Schaden dem zuständigen Gremium bereits seit dem 27. Dezember 2024 bekannt. Der Vorfall könnte Teil eines größeren Musters von Sabotageakten sein, die sich in der Ostsee häufen und die Stabilität der Region gefährden.
Verstärkte Überwachung und verdächtige Schiffe
Bereits in den letzten Monaten gab es mehrere Vorfälle, die den Verdacht auf gezielte Angriffe auf Unterseekabel erhärten. Dazu zählt der Schaden am Stromkabel „Estlink 2“, das Finnland mit Estland verbindet und in der Ostsee verläuft. Eine Untersuchung ergab, dass eine „dutzende Kilometer lange“ Schleifspur am Meeresboden gefunden wurde. Finnische Behörden vermuten, dass der Öltanker „Eagle S“, der eine Verbindung zur sogenannten „russischen Schattenflotte“ hat, für die Schäden verantwortlich sein könnte. Diese Flotte besteht aus Schiffen, die genutzt werden, um internationale Sanktionen zu umgehen.
Der Tanker „Eagle S“, der unter der Flagge der Cookinseln fährt, wurde inzwischen von den finnischen Behörden beschlagnahmt und in den Hafen von Porvoo eskortiert. Der Vorfall hat dazu geführt, dass die finnische Polizei Ermittlungen gegen die sieben Matrosen des Schiffes einleitet, die als Verdächtige gelten.
Internationale Reaktionen und Maßnahmen
Die NATO-Anrainerstaaten der Ostsee haben als Antwort auf die zunehmenden Vorfälle ihre Marinepatrouillen verstärkt. Dies geschah in der Hoffnung, die Infrastruktur in der Region vor weiteren Schäden zu schützen. Die EU plant ebenfalls, Maßnahmen gegen solche Risiken zu verstärken, um sicherzustellen, dass solche Vorfälle in Zukunft minimiert werden. Dies ist besonders wichtig, da Unterwasserkabel für die Datenübertragung und Stromversorgung als kritische Infrastruktur gelten.
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat Russland für die Zunahme der Sabotageakte in Europa zur Verantwortung gezogen und warnt vor den potenziellen Gefahren, die von der „Schattenflotte“ ausgehen. In den letzten Monaten hat die aggressive Politik und die undurchsichtige Eigentümerstruktur russischer Schiffe in der Ostsee Bedenken hinsichtlich der maritimen Sicherheit verstärkt, während die anrainerstaatlichen Regierungen an einem Aktionsplan zum Schutz ihrer Energieinfrastruktur arbeiten.
Diese Situation unterstreicht die wachsenden Spannungen im Ostseeraum und die Notwendigkeit von Maßnahmen zum Schutz der kritischen Infrastruktur, die für die wirtschaftliche Stabilität und Sicherheit der Region unerlässlich ist. Der Vorfall zeigt die verwundbare Lage von Unterwasserkabeln und die potenziellen Risiken, die mit deren Schutz verbunden sind.