Politik

New Yorker Polizei räumt besetzte Columbia University nach eskalierten Protesten

Der Campus-Protest in New York: Kontroverse Besetzungen und Polizeieinsätze

Ein massives Polizeiaufgebot in New York hat nach der Eskalation der propalästinensischen Proteste an der Elite-Universität Columbia ein von Studierenden besetztes Hochschulgebäude geräumt. Am Dienstagabend drangen hunderte Polizisten auf den Campus im Norden Manhattans ein. Die Beamten betraten die besetzte Hamilton Hall und nahmen mehrere Demonstranten fest, wobei rund 100 von ihnen in Gewahrsam genommen wurden.

Die Protestierenden kritisierten das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg und forderten Solidarität mit den Palästinensern. Zudem verlangten sie von der Hochschule, ihre finanziellen Beziehungen zu Israel zu beenden. Die Universitätsleitung lehnte dies ab und bat um Unterstützung der Polizei, nachdem Vermummte mit Palästinensertüchern Fenster eingeschlagen, die Hamilton Hall gestürmt und den Eingang des Gebäudes mit Möbelstücken verbarrikadiert hatten.

Der Einsatz der Polizei erstreckte sich auch auf das Solidaritätscamp auf dem Campusgelände, wo zahlreiche Zelte durchsucht wurden. Demonstranten versuchten, die Polizei am Vorrücken zu hindern, wurden aber letztendlich überwältigt. Es war bereits der zweite Großeinsatz auf dem Campus, nachdem die New Yorker Polizei auf Bitte der Universitätsleitung vor zwei Wochen gegen die Studierenden vorgegangen war. Dies führte zu landesweiten Demonstrationen und der Errichtung von Zeltlagern an zahlreichen Universitäten in den USA.

Kritiker werfen einem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der Hamas vor. Letztere lehnt das Existenzrecht Israels ab und löste den Gaza-Krieg mit einem Überfall im Oktober aus. Der gewaltsame Protest an der Columbia-Universität führte zu verstärkter Kritik an den Studierenden. Die Universitätsleitung warnte vor Konsequenzen bei weiterem Regelverstoß und die US-Regierung bezeichnete das Vorgehen als „absolut falschen Weg“ für friedlichen Protest.

Seit Beginn der propalästinensischen Studentenproteste im April wurden in den USA über 1000 Demonstranten vorübergehend festgenommen. Neben New York griff die Polizei auch in anderen Bundesstaaten wie Kalifornien, Georgia, North Carolina, Texas und Florida ein. Der Konflikt zwischen Israel und Palästina hat zu anhaltenden Spannungen und Protesten geführt, die auch in den USA Auswirkungen zeigen.

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Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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