Neuwahlen Forderung: Israels Regierung vor dem Bruch?

Israels Regierung steht möglicherweise vor einem Bruch, da der israelische Vize-Premierminister und Koalitionspartner Benny Gantz von Premier Benjamin Netanjahus Likud-Partei Neuwahlen fordert. Die Partei von Gantz hat einen Gesetzentwurf zur Auflösung des Parlaments vorgelegt, und die Neuwahlen sollen vor Oktober stattfinden, bevor sich der Großangriff der Hamas auf Israel jährt. In aktuellen Umfragen liegt Gantz‘ Partei vor Netanjahus Likud, jedoch hat sich der Abstand zwischen den Parteien zuletzt stark verringert.

Die Beziehung zwischen Gantz und Netanjahu gilt als angespannt, insbesondere nachdem Gantz eine Untersuchungskommission zur Klärung des Terrorangriffs am 7. Oktober gefordert hat. Netanjahu bestritt, Warnungen über einen möglichen Angriff aus dem Gazastreifen erhalten zu haben. Bereits zuvor hatte Gantz gedroht, aus der Regierung auszutreten, falls Netanjahu keinen Plan für die Nachkriegsordnung im Gazastreifen vorlege.

Zusätzlich zu den politischen Spannungen haben Proteste gegen die Regierung von Netanjahu zugenommen. In verschiedenen Städten im Land, darunter Tel Aviv, Jerusalem, und Haifa, haben regierungskritische Demonstranten versammelt, um den Rücktritt von Netanjahu, vorgezogene Wahlen und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu fordern. Bei einer Kundgebung in Tel Aviv wurden mehr als 80.000 Teilnehmer verzeichnet, und es kam zu Festnahmen von Demonstranten.

Die Protestierenden kritisieren Netanjahu dafür, Warnungen vor dem Angriff der Hamas ignoriert zu haben und machen ihn für das Schicksal der Geiseln verantwortlich. Sollte die Regierung keine Einigung über die Freilassung der Gefangenen erzielen, könnte Israel gezwungen sein, den Krieg ohne ihre Rückkehr zu beenden. Die politische Zukunft Israels hängt nun davon ab, wie die Regierung auf die Forderungen nach Neuwahlen und einer klaren Strategie im Gazastreifen reagieren wird.