Politik

Neuer Tierschutzgesetz-Entwurf ignoriert Eindämmung von Tierleid in sozialen Netzwerken

Die dunkle Seite von Social Media: Wie Tiere für Likes gequält werden

Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) kritisiert heftig den Missbrauch von Tieren in den sozialen Medien, wo Bilder und Videos von misshandelten Affen zu Klicks und Reichweite führen. Der Entwurf des neuen Tierschutzgesetzes, der bald der Bundesregierung vorgelegt werden soll, adressiert dieses Problem jedoch nicht. Laut Wiebke Plasse von der WTG wäre die Novellierung des Tierschutzgesetzes eine wichtige Chance, um gegen die extremen und gewalttätigen Inhalte in sozialen Netzwerken vorzugehen und damit die Quälerei von Tieren zu stoppen.

Besonders schockierend ist das Beispiel der Affenquälerei, wie ein Bericht der Social Media Animal Cruelty Coalition (SMACC) zeigt. Dieser konnte anhand von 1.266 Fotos und Videos den Missbrauch von Makaken dokumentieren. Trotz wiederholter Meldungen greifen die sozialen Netzwerke kaum ein, um Tierleid-Inhalte zu entfernen. Plasse appelliert daher dringend an die Politik, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen, um Tieren und jungen Nutzern, die diesen Inhalten ausgesetzt sind, zu helfen. Es sei noch nicht zu spät, diesen Aspekt in die Überarbeitung des Tierschutzgesetzes zu integrieren und die sozialen Netzwerke zu verpflichten, Tierquälerei-Inhalte zu entfernen und bei der Strafverfolgung der Täter zu unterstützen.

Daniel Wom Webdesign

Die WTG bietet auf ihrer Website weitere Informationen zu diesem Thema und einen konkreten Vorschlag zur Anpassung des Tierschutzgesetzes an. Eine ARD-Dokumentation des „Y-Kollektivs“ thematisiert ebenfalls das Tierleid in sozialen Medien, einschließlich der erschreckenden Inhalte von Affenquälerei. Christoph May von der Welttierschutzgesellschaft steht als Pressekontakt zur Verfügung (Tel.: 030-92372260, cm@welttierschutz.org).

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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