Elon Musk hat mit scharfen Äußerungen erneut die Debatte über Missbrauchsskandale in Großbritannien angeheizt. In einem öffentlichen Angriff auf den britischen Premierminister Keir Starmer bezeichnete Musk diesen als „Komplizen bei der Vergewaltigung Großbritanniens“. Zudem kritisierte Musk auch Innenstaatssekretärin Jess Phillips, die er als „Vergewaltigungs-Genozid-Apologetin“ titulierte. Der Anlass dieser heftigen Vorwürfe ist ein Missbrauchsskandal, der bereits im Jahr 2010 Schlagzeilen machte und mit systematischer sexueller Ausbeutung von etwa 1400 Kindern, überwiegend Mädchen, durch kriminelle Gangs in Nordengland in Verbindung steht.Focus berichtet, dass die Täter in der Regel Männer pakistanischer Herkunft waren und zahlreiche Berichte, darunter der „Jay-Report“ und der „Casey-Report“, schwere Versäumnisse der Behörden bei der Aufklärung der Verbrechen dokumentieren.
Starmer war von 2008 bis 2013 als Leiter der Crown Prosecution Service (CPS) tätig und sieht sich angesichts der Anschuldigungen Musks in der Defensive. Während er betont, dass viele Missbrauchsfälle während seiner Amtszeit verfolgt wurden, räumt er zugleich ein, dass viele Opfer in der Vergangenheit im Stich gelassen wurden. Musk, der auch die deutsche Politik angegriffen hatte, sieht Starmer in der Pflicht, endlich stärkere Maßnahmen gegen die systematischen Versäumnisse in der Strafverfolgung zu ergreifen.Sky News hebt hervor, dass Musk auf sozialen Medien zur Verantwortung von Regierungsbeamten und der Justiz aufruft und Phillips für ihre ablehnende Haltung zu einem öffentlichen Untersuchungsausschuss kritisiert.
Kontext der Vorwürfe
Die Hintergründe der Vorwürfe sind tief in einer Reihe von Missbrauchsskandalen verwurzelt, die in den 2000er und 2010er Jahren weithin diskutiert wurden. Berichten zufolge wurden hunderte junge Missbrauchsopfer in Städten wie Rochdale, Rotherham und Telford ausgebeutet. Die Untersuchung der Vorfälle zeigt, dass zahlreiche Behörden nicht nur versagten, sondern teilweise auch nicht eingriffen, um Rassenspannungen zu vermeiden.Tagesspiegel berichtet von verschiedenen Tätergruppen und Vorgehensweisen, die die Komplexität und die Tragik dieser Fälle unterstreichen. Ein Schlüsseldokument, der Bericht von Alexis Jay über Rotherham, stellte fest, dass zwischen 1997 und 2013 über 1.400 Kinder missbraucht wurden.
Die Diskussion über diese Missbrauchsvorfälle wird durch aktuelle politische Auseinandersetzungen weiter entfacht. Innenministerin Kemi Badenoch fordert eine umfassende Untersuchung, während das Innenministerium seine Verantwortung auf die Stadtverwaltungen abschiebt. Musk hat kürzlich auf der Plattform X eine Umfrage zur britischen Regierung initiiert, die die öffentliche Meinung zu diesem explosiven Thema einfangen soll.Focus und Sky News berichten, dass die Spannungen zwischen Musk und der britischen Regierung, besonders in Bezug auf Starmer und Phillips, sich in den letzten Monaten zugespitzt haben.