José Raúl Mulino, ein ehemaliger Minister für Außen-, Sicherheits- und Justizangelegenheiten, hat nach dem vorläufigen Wahlergebnis die Präsidentschaftswahl in Panama gewonnen. Aus mehr als 90 % der ausgezählten Stimmen geht hervor, dass er knapp 34,5 % der Stimmen erhalten hat. Sein Sieg bedeutet einen Triumph über den Korruptionskritiker Ricardo Lombana, der mit etwa 25 % der Stimmen auf dem zweiten Platz landete und Mulinos Sieg anerkannte.
Ursprünglich war Mulino als Vizepräsidentschaftskandidat der rechten Allianz zur Rettung Panamas (Alianza para Salvar a Panamá) an der Seite des wegen Korruption verurteilten Ex-Präsidenten Ricardo Martinelli vorgesehen. Nach Martinsellis Ausschluss von der Wahl wegen seiner Haftstrafe trat Mulino an seine Stelle. Martinelli, der sich selbst als politisch verfolgt ansieht und sich in der Botschaft Nicaraguas aufhält, erhielt Besuch von Mulino, nachdem das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde.
Wirtschaftliche Herausforderungen, wie ein Rückgang des Schiffsverkehrs durch den Panamakanal aufgrund einer Dürre, sowie soziale Ungleichheit und die Rolle Panamas als Transitland für Migranten in die USA, waren zentrale Themen im Wahlkampf. Mulino plant, die gefährliche Migrationsroute durch den Darién-Dschungel von Kolumbien nach Panama zu unterbinden, da im letzten Jahr über eine halbe Million Menschen diese Route nutzten.
Mit seiner geplanten Amtseinführung im Juli wird Mulino den derzeitigen Amtsinhaber Laurentino Cortizo ablösen. Cortizo, ein Zentrumspolitiker und Agrarunternehmer, regiert seit 2019 und kann aufgrund der Verfassung nicht für eine direkte Wiederwahl antreten. Die politische Landschaft in Panama verspricht damit eine Veränderung unter der Führung von José Raúl Mulino.