Russland hat erneut den Luftraum der Nato verletzt, diesmal in Finnland. Der Vorfall ereignete sich am Montagmorgen (10. Juni), als ein russisches Militärflugzeug etwa zwei Minuten lang bis zu 2,5 Kilometer in den Luftraum vordrang. Finnland hat daraufhin Ermittlungen eingeleitet, um den Vorfall zu untersuchen. Diese jüngste Verletzung reiht sich in eine Serie von Vorfällen ein, bei denen russische Flugzeuge den Nato-Luftraum gefährdet haben.
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 spitzt sich die Lage zwischen Russland und Finnland weiter zu. Der Ukraine-Krieg war der Hauptgrund dafür, dass Finnland im April 2023 der Nato beitrat. Als Folge hat sich die östliche Grenze des Bündnisses um 1340 Kilometer verlängert, was zu zunehmenden Spannungen geführt hat.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat zudem Pläne angekündigt, die russische Seegrenze zu Finnland neu festzulegen. Dies würde Gebiete wie den finnischen Meerbusen und Regionen in Kaliningrad zu russischen Binnengewässern erklären. Dieser Schritt wird von Finnland als Provokation angesehen und hat die Spannungen weiter angeheizt.
Die Situation wird noch komplizierter, da auch andere Nato-Länder wie Polen und Rumänien ähnliche Verletzungen ihres Luftraums durch russische Aktivitäten gemeldet haben. Im Dezember 2023 drangen russische Drohnen in den Luftraum Rumäniens ein, was zu einem Alarmstart rumänischer und deutscher Kampfjets führte. Ebenso wurde berichtet, dass ein russischer Marschflugkörper in den polnischen Luftraum eingedrungen sei.
Die Nato ist angesichts dieser Vorfälle in Alarmbereitschaft und hat betont, dass ihre Kampfflugzeuge rund um die Uhr einsatzbereit seien, um auf verdächtige Flüge in der Nähe des Luftraums zu reagieren. Während es heißt, dass Verletzungen des Nato-Luftraums durch russische Militärflugzeuge selten und von kurzer Dauer seien, bleibt die Situation zwischen Russland und den Nato-Staaten angespannt.