In einer klaren Entscheidung hat Zoran Milanović seine zweite Amtszeit als Präsident Kroatiens gesichert. Bei der Stichwahl konnte er beeindruckende 75 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, während sein Herausforderer Dragan Primorac, der von der konservativen Regierungspartei HDZ unterstützt wurde, lediglich 25 Prozent erhielt. Milanović, der bereits die erste Runde der Präsidentschaftswahl am 29. Dezember 2024 mit 49 Prozent für sich entschied, bestätigte mit diesem Ergebnis seine populäre Position innerhalb des Landes.
Primorac kehrte nach 15 Jahren in die Politik zurück und erreichte in der ersten Runde 19 Prozent der Stimmen. Sein Abschneiden ist eine weitere Niederlage für die HDZ, die sich in letzter Zeit mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sieht. Milanović, der von den Sozialdemokraten (SDP) unterstützt wird, hat vor seiner Präsidentschaft von 2020 bis 2016 als Ministerpräsident gedient und gilt als Kritiker westlicher Militärhilfe für die Ukraine.
Milanovićs politische Rhetorik und Beziehung zur Regierung
In seinen Reden verwendet Milanović häufig eine populistische Rhetorik und spricht unterschiedliche Wählerschaften an. Sein Verhältnis zu Ministerpräsident Andrej Plenković bleibt angespannt, insbesondere seit er die Entsendung kroatischer Offiziere in das NATO-Ukrainische Kommando NSATU zurückgewiesen hat. Milanović hat betont, dass er als Oberbefehlshaber der Streitkräfte die verfassungsmäßigen Kompetenzen hat, die ihm zustehen.
Die Wahl fand vor dem Hintergrund hoher Inflation, weitverbreiteter Korruption und einem Mangel an Arbeitskräften in Kroatien statt. Diese Probleme beeinflussen die politische Landschaft erheblich und stellen die Regierung vor große Herausforderungen. Dennoch gelingt es Milanović, trotz dieser widrigen Umstände, die Unterstützung der Wählerschaft zu mobilisieren.
Wahlbeteiligung und Herausforderungen für die Zukunft
Die Wahl, an der nur 39 Prozent der Wähler teilnahmen, zeigt einen Rückgang im Vergleich zu über 50 Prozent bei der letzten Parlamentswahl. Viele Kroaten waren zu diesem Zeitpunkt verreist, was möglicherweise zur niedrigen Wahlbeteiligung beitrug. Neben der Analyse der Wahlberechtigten stehen auch Themen wie Inflationsdruck und Korruption im Fokus der politischen Debatte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Zoran Milanovićs deutlicher Sieg in der Präsidentschaftswahl Kroatiens nicht nur seine politische Karriere bestätigt, sondern auch den anhaltenden Einfluss der Sozialdemokratischen Partei im Land hervorhebt, während die konservative HDZ weiterhin vor Herausforderungen steht. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie Milanović mit den bestehenden Herausforderungen umgehen kann und welche Rolle er in der EU-Politik spielen wird, angesichts seiner skeptischen Haltung gegenüber westlicher Militärhilfe.
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