Politik

Meinungsumfrage: Deutsche Bürger fordern mehr Europa und gemeinsame Armee

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA für BILD wurden 1002 repräsentativ ausgewählte Wähler zu den bevorstehenden Europawahlen befragt. Ein überraschendes Ergebnis zeigt, dass eine Mehrheit der Deutschen ein stärkeres Engagement in der Europäischen Union befürwortet. In Bezug auf die Militärzusammenarbeit sprechen sich 55 Prozent für eine gemeinsame europäische Armee aus, während nur 27 Prozent dagegen sind.

Des Weiteren zeigt die Umfrage, dass 58 Prozent der Befragten für dauerhaft erhöhte Grenzkontrollen zwischen den EU-Staaten sind, im Vergleich zu 33 Prozent, die dagegen sind. Aktuell erlaubt der Schengen-Kodex nur in Ausnahmefällen Grenzkontrollen zwischen Mitgliedstaaten der EU. In Bezug auf die Finanzen spricht sich eine Mehrheit von 48 Prozent dagegen aus, dass die EU gemeinsame Schulden aufnehmen sollte. Dies steht im Gegensatz zu 30 Prozent der Befragten, die solche Maßnahmen befürworten.

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In Bezug auf die Handhabung der Flüchtlingsfrage zeigt die Umfrage, dass nur 27 Prozent der Befragten glauben, dass die EU in der Lage ist, die Anzahl der Flüchtlinge nach Europa zu reduzieren. Darüber hinaus halten 62 Prozent der Befragten die Maßnahmen der EU zur Eindämmung der Migration für ineffektiv. Obwohl das Vertrauen in die EU in Bezug auf die Flüchtlingsfrage gering ist, sehen 61 Prozent der Deutschen die EU-Mitgliedschaft als vorteilhaft für das Land an, im Vergleich zu 25 Prozent, die eine negative Meinung haben.

Zusätzlich wird die Wichtigkeit einer möglichen Erweiterung der EU diskutiert, da derzeit 27 Mitgliedstaaten Teil der Union sind. Ein Drittel der Befragten spricht sich gegen die Aufnahme weiterer Länder aus, während 23 Prozent angeben, dass die Ukraine Mitglied werden sollte. Die Zustimmung für andere potenzielle Beitrittskandidaten wie die Türkei, Georgien und Serbien bleibt jedoch niedrig.

Die Umfrage gibt auch Aufschluss über die bevorstehenden Europawahlen in Deutschland. Laut den Umfrageergebnissen liegt die Union mit 30 Prozent in der Sonntagsfrage deutlich vor der AfD mit 17 Prozent. Das Abschneiden der Ampel-Parteien wie SPD (14 Prozent), Grüne (13 Prozent) und FDP (4 Prozent) wird als schwach bewertet. Die FDP profitiert jedoch davon, dass es bei der Europawahl keine 5-Prozent-Hürde gibt, was ihnen eine realistische Chance auf Mandate einräumt.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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