Politik

Massenabschiebung oder freiwillige Ausreise? Britischer Asylbewerber fliegt nach Ruanda

London überrascht mit neuem Plan: Asylbewerber erhalten Geld für Ausreise nach Ruanda

Großbritannien hat bereits vor der geplanten Massenabschiebung von Asylsuchenden nach Ruanda einen abgelehnten Asylbewerber dazu bewegt, das Land freiwillig zu verlassen. Laut Informationen der Zeitung „Sun“ reiste der Mann aus einem nicht genannten afrikanischen Staat per Linienflug nach Ruanda und erhielt 3000 Pfund (3500 Euro) als Startgeld aus der britischen Staatskasse. Zusätzlich soll er in den nächsten fünf Jahren Verpflegung und Unterkunft erhalten.

Die ruandische Regierung bestätigte, dass der Mann bereits angekommen ist und vorerst im „Hope Hostel“ untergebracht wurde, wo auch andere aus Großbritannien ankommende Personen vorübergehend bleiben sollen. Es wurde betont, dass diese Aktion nicht Teil des umstrittenen Plans der britischen Regierung ist, Asylsuchende ungeachtet ihrer Herkunft nach Ruanda abzuschieben. Kritiker werfen Ruanda Menschenrechtsverletzungen vor, weshalb die Asylsuchenden dort um Asyl bitten sollen und eine Rückkehr nach Großbritannien nicht vorgesehen ist.

Es ist geplant, zunächst etwa 5700 Asylsuchende, die ohne die nötigen Papiere eingereist sind, nach Ruanda abzuschieben. Das Innenministerium in London gab bekannt, dass die ersten Migranten bei landesweiten Aktionen festgenommen wurden, jedoch wurde keine genaue Zahl genannt. Premierminister Rishi Sunak erwähnte, dass es noch zehn bis zwölf Wochen dauern werde, bis der erste Abschiebeflug stattfinden wird.

Die konservative Regierung wird für ihre Entscheidung kritisiert, Asylsuchende nach Ruanda abzuschieben, insbesondere da dieser Schritt vor den englischen Kommunalwahlen als PR-Aktion angesehen wird. Es wird betont, dass die Kosten für die Abschiebung pro Person zwei Millionen Pfund betragen, was einige Konservative als zu hoch empfinden. Die Zeitung „Sun“ hingegen bezeichnete die Situation als historischen Moment, der zeigt, dass es möglich ist, Asylsuchende in einen Drittstaat abzuschieben.

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Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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