Lehrerberuf: Zwischen Sicherheit und Selbstbestimmung – Eine Generationenfrage

Der Lehrerberuf steht vor einem klassischen Dilemma, das viele junge Menschen vor die Wahl stellt: Sich für eine sichere Zukunft mit finanzieller Stabilität und Altersversorgung zu entscheiden oder mehr Selbstbestimmung im Hier und Jetzt zu suchen. Die Aussicht auf eine Verbeamtung mit geringerem Gehalt und privater Krankenversicherung kann abschreckend wirken, besonders wenn damit eine Abordnung an eine andere Schule in einer unbekannten Stadt oder sogar an eine fremde Schulform verbunden ist. Flexibilität und Selbstbestimmung, die in anderen Berufsfeldern üblich sind, scheinen im Lehrerberuf oft zu kurz zu kommen, was ihn für viele unattraktiv erscheinen lässt.

Die Entscheidung, Lehrer zu werden, ist letztlich eine individuelle. Viele werden sich sicherlich für Gehalt, Sicherheit und Pension entscheiden. Doch die Arbeitsbelastung und der damit verbundene Stress dürfen nicht dazu führen, dass junge Lehrer verheizt werden. Es ist das Anliegen der Schulministerinnen, den Lehrerberuf wieder attraktiver zu gestalten, denn gute Bildung braucht engagierte Lehrkräfte, die für qualitativen Unterricht sorgen und Bildungsdefizite ausgleichen können.

Schulministerin Feller hat bereits Maßnahmen ergriffen, um kurzfristig Abhilfe zu schaffen. Dazu gehören die Rückkehr pensionierter Lehrer in den Dienst, die Entlastung von Lehrkräften durch Alltagshelfer und die Integration von Seiteneinsteigern. Doch es geht nicht nur um kurzfristige Lösungen, sondern auch darum, den Lehrerberuf langfristig attraktiv zu gestalten. Es ist ein Marathon, bei dem Bildungspolitiker wie Ministerin Feller und zukünftige Amtsinhaber*innen kontinuierlich daran arbeiten müssen, den Beruf sowohl finanziell als auch emotional ansprechend zu gestalten.

Für die nächste Generation von Lehrer*innen ist es wichtig, dass sie sich trotz der Herausforderungen wie Abordnungen und begrenzter Teilzeitoptionen nicht direkt in ein Burnout manövrieren. Es braucht Unterstützung, Anerkennung und die Gewissheit, dass der Lehrerberuf wie ein Marathon ist – mit Anstrengungen, aber auch mit Phasen der Erholung. Nur so kann die Attraktivität des Lehrerberufs langfristig gesichert werden.