Der Rat der Berliner Imame sieht sich aktuellen Kontroversen ausgesetzt, da Mitglieder des Gremiums in islamistischen Moscheen predigen. Dies wird besonders problematisch, da der Berliner Senat dennoch ein Projekt des Rats finanziert. Im Jahr 2022 flossen 106.000 Euro an Projekte des Rats, und für 2023 erhielt er über 80.000 Euro, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur. Die Kulturverwaltung ist über die Verbindungen des Rats zu Salafisten und der Muslimbruderschaft informiert, arbeitet jedoch weiterhin mit dem Gremium zusammen, was für einige Kritiker fragwürdig ist.

Geplant ist ein interreligiöses Fastenbrechen, an dem prominente Persönlichkeiten teilnehmen sollen, darunter der Landesbischof und eine Abgeordnete der Grünen. Der Kultursenator Joe Chialo (CDU) gab jedoch seine Teilnahme kurzfristig ab. Für das Fastenbrechen sind Grußworte von Joe Chialo und Bischof Christian Stäblein vorgesehen, während Ahmad Abu Jebril, Imam in der Furkan-Moschee, und Ferid Heider, Vorsitzender des Teiba-Kulturzentrums, als Redner angekündigt sind.

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Kritik an der Förderpolitik

Kritik kommt insbesondere von Seiten der politischen Opposition und Sicherheitsbehörden. Die Furkan-Moschee, in der Ahmad Abu Jebril predigt, wird im Verfassungsschutzbericht als Teil der salafistischen Szene aufgeführt. Ferid Heider steht zudem in Verbindung zur Muslimbruderschaft und war in der Vergangenheit an umstrittenen Veranstaltungen beteiligt. Er hat Scharia am Europäischen Institut für Geisteswissenschaften studiert, das als Kaderschmiede der Muslimbruderschaft gilt. Trotz dieser Bedrohungen äußerte der Rat der Berliner Imame nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, dass Gewalt abzulehnen sei.

Susanna Kahlefeld, religionspolitische Sprecherin der Grünen, plant ebenfalls, am interreligiösen Fastenbrechen teilzunehmen. Ihre Unterstützung spiegelt den Versuch wider, den Dialog zwischen den Religionen zu fördern, was im Rahmen der Ziele der deutschen Islamkonferenz steht. Diese setzt sich für die Verständigung zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften und die Förderung des wechselseitigen Interesses an Glaubensgrundlagen und Religionsausübung ein. Unterstützt werden Maßnahmen zur Vernetzung von Multiplikatoren aus Religion, Gesellschaft und Politik, um den interkulturellen Austausch zu stärken.

Förderung interreligiösen Dialogs

Die Projektförderung im Bereich des interreligiösen Dialogs läuft in enger Zusammenarbeit mit christlichen und muslimischen Einrichtungen sowie interreligiösen Dialoginitiativen. Unter anderem werden auch wissenschaftliche Konferenzen gefördert, die sich mit dem Thema „Islam in Deutschland“ beschäftigen. Beispielprojekte wie „Weißt Du, wer ich bin?“ und „Musliminnen bauen Brücken“ sollen das Verständnis zwischen den Glaubensgemeinschaften erhöhen.

Die aktuelle Diskussion rund um die finanziellen Mittel für den Rat der Berliner Imame zeigt die Herausforderungen, denen sich die Politik gegenübersieht, wenn es um die Integration und den Dialog zwischen verschiedenen kulturellen und religiösen Gruppen geht. Der Umgang mit extremistischen Strömungen und die Frage der Zusammenarbeit mit solchen Gruppen sind dabei von zentraler Bedeutung für zukünftige Entscheidungen.

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Weitere Informationen zu den geförderten Projekten im Rahmen des interreligiösen Dialogs finden Sie auf der Seite der Deutschen Islamkonferenz.

Für detaillierte Informationen über die Kontroversen um die Berliner Imame und die Förderpolitik können Sie den Artikel auf Welt lesen.