Die Veröffentlichung der offiziellen Kriminalstatistik ist seit Jahrzehnten ein alljährliches Ritual im Frühling, oft nach dem Muster "Warnung, Alarm, Entsetzen". Der jeweilige Bundesinnenminister, soweit ich es weiß seit Beginn meiner Karriere als Journalist, eilte sich stets die neuesten Trends schnell bekannt zu geben und forderte dann neue und schärfere Gesetze. So war es zumindest lange Zeit. Die Politik zur inneren Sicherheit arbeitete viele Jahre lang nach dem Grundsatz "Alles wird immer schlimmer" und zog aus den Statistiken nur die Zahlen und Kriminalitätsbereiche hervor, die in dieses Schema passten; auf dieser Grundlage wurden stets schärfere Gesetze und Grundrechtseingriffe gerechtfertigt. Obwohl die Kriminalitätsrate sank, missfiel dies der Politik.
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