Moskau – In einer bemerkenswerten Personalentscheidung tauschte Kremlchef Wladimir Putin seinen langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu gegen den bisherigen Vize-Regierungschef Andrej Beloussow aus. Diese Veränderung sorgte in Russland und im Ausland für Überraschung und Spekulationen über die Gründe hinter dem Wechsel. Die Neubesetzung des Verteidigungsministeriums erfolgte im Zuge der anstehenden Neubildung der russischen Regierung nach den Präsidentschaftswahlen im März.
Die Entlassung von Schoigu, der seit 2012 im Amt war, deutet auf interne Machtkämpfe und mögliche Unstimmigkeiten innerhalb des russischen Militärs hin. Timur Iwanow, Schoigus Stellvertreter, wurde kürzlich aufgrund von Korruptionsvorwürfen verhaftet, was zu Spekulationen über die Schwächung von Schoigus Position führte. Zudem zeigt Putins Personalwechsel offenbar sein Bestreben, die nationale Rüstungsindustrie zu stärken und die Kriegswirtschaft anzukurbeln.
Beloussow wird beauftragt, die Finanzen im Rüstungssektor effizient zu verwalten und die Wirtschaft auf einen langwierigen militärischen Konflikt auszurichten. Experten sind der Ansicht, dass sich an der grundlegenden Strategie des Krieges mit Beloussows Ernennung nur wenig ändern wird. Russland hat militärisch bereits die Oberhand im Osten der Ukraine, wobei die Ukraine ihre strategischen Positionen an russische Truppen verloren hat.
Schoigu wird in seiner neuen Rolle als Sekretär des nationalen Sicherheitsrats weiterhin eine wichtige Position in Putins Regierung einnehmen. Die Ernennung von Beloussow und die Neuorganisation im Kreml spiegeln auch die Bestrebungen wider, die russische Führungsebene anzupassen und für die aktuellen Herausforderungen zu stärken. Die Außenpolitik Russlands, vertreten durch den langjährigen Außenminister Sergej Lawrow, bleibt trotz internationaler Kritik am Vorgehen im Ukraine-Konflikt beständig – mit dem Fokus auf den Ausbau der Beziehungen zu China und anderen moskaufreundlichen Staaten.
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