Politik

Klare Forderung: Gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle!

"Die dunkle Seite des Online-Shoppings - Wie Asiatische Plattformen unsere Sicherheit bedrohen"

Asiatische Online-Plattformen haben den Markt mit zahlreichen Angeboten überschwemmt und damit Kritik von Branchenverbänden, Verbraucherschützern, sowie Handel und Industrie auf sich gezogen. Der Hauptvorwurf lautet, dass viele dieser Produkte nicht den vorgeschriebenen Standards entsprechen und es an wirksamen Kontrollmechanismen mangelt. Niklas Köllner, Geschäftsführer von Wenko, reagiert besorgt auf diese Entwicklungen. Er sieht darin eine deutliche Verzerrung des Wettbewerbs und fordert von der Politik gleichberechtigte Wettbewerbsbedingungen für alle.

Köllner betont, dass die EU-weiten Standards, die für in Deutschland und Europa ansässige Unternehmen gelten, auch für Importeure aus Asien angewendet werden müssten. Er verweist darauf, dass Wenko über 5.000 Non-Food-Produkte für Bad, Küche und Wohnen im Online-Shop anbietet, die sämtliche gesetzlichen Vorschriften erfüllen. Trotzdem beklagt er eine mangelnde Kontrolle bei Importen aus China, was asiatischen Online-Plattformen erlaube, auf Kosten europäischer Unternehmen unkontrolliert zu expandieren.

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Um diesem Missstand entgegenzuwirken, hat Köllner selbst aktiv Maßnahmen ergriffen, um über 400 Produkte von der Temu-Plattform zu entfernen, da sie die Schutzrechte seines Unternehmens verletzten. Er kritisiert die mangelnde Effektivität dieser Maßnahmen angesichts der Praxis, dass die betroffenen Produkte rasch unter neuen Namen wieder auftauchen. Um dieser Situation Einhalt zu gebieten, appelliert er an eine verstärkte Kontrolle aller Importe, da andernfalls die mühsam aufgebaute Produktsicherheit in Europa gefährdet sei.

Köllner beklagt, dass die Politik zu langsam reagiere und fehlende klare Handelsabkommen die Situation weiter erschweren. Er fordert die Erweiterung des Produkthaftungsgesetzes, um für jeden Inverkehrbringer einen bevollmächtigten haftenden Vertreter in Europa vorschreiben zu können. Der Geschäftsführer warnt davor, dass der Markt durch unkontrollierte Importe in ein bedenkliches „Wildwest-Szenario“ abgleiten könnte, mit schwerwiegenden Folgen für Verbraucher und Unternehmen.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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