Olaf Scholz hat sich entschieden, auf TikTok präsent zu sein, obwohl die Plattform jahrelang schwer kritisiert wurde. Diese Entscheidung wird als zweifelhaftes Signal interpretiert, da die Plattform Datenschutzverletzungen und andere Missstände aufweist. Die Vorwürfe gegen TikTok wie fehlender Jugendschutz und Datenschutz sowie die Verbreitung von Falschinformationen sind ernst zu nehmen.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit argumentiert, dass es wichtig sei, in neuen Informationsräumen präsent zu sein, um bestimmten Akteuren nicht die alleinige Kontrolle zu überlassen. Jedoch besteht die Gefahr, dass die Präsenz auf TikTok eher diejenigen erreicht, die bereits über ein breiteres Informationsrepertoire verfügen. Eine Politik, die die Bedürfnisse junger Menschen ernst nimmt, wäre effektiver als die bloße Anwesenheit auf sozialen Medien.
Die Diskussion über Datenschutz ist ebenfalls von Bedeutung. Die Aussage, dass die Nutzung von Plattformen wie TikTok nicht automatisch die Zustimmung zu den Geschäftspraktiken darstellt, wird angeführt. Dennoch wird betont, dass Taten mehr zählen als Worte, wenn es um den Schutz von Daten geht. Die Anwesenheit staatlicher Stellen auf Plattformen wie TikTok könnte die Kritik an der Plattform relativieren und jungen Menschen ein falsches Signal senden.
Es bleibt festzuhalten, dass Politik junge Menschen nicht allein durch lustige Videos erreichen kann. Vielmehr ist es entscheidend, dass Politik ernst genommen wird und die Anliegen der jüngeren Generation berücksichtigt werden. Die Präsenz auf sozialen Medien sollte daher durch eine authentische und auf die Zielgruppe zugeschnittene Politik unterstützt werden, anstatt bekannten Spielchen der Plattformbetreiber nachzugeben.
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