Die CDU hat auf ihrem Bundesparteitag in Berlin das vierte Grundsatzprogramm in ihrer Geschichte verabschiedet. Das rund 70 Seiten lange Programm zeigt den Wunsch der Partei nach einer inhaltlichen Erneuerung, um ihr Profil zu schärfen. Die langjährige Regierungszeit unter Angela Merkel führte zu einem Verlust an Profil, den die Parteiführung ausgleichen möchte. Es soll der Selbstvergewisserung dienen und den Wählern ein überzeugendes Angebot bieten, erklärte Parteichef Friedrich Merz.
Die CDU strebt mit dem neuen Programm insbesondere an, Wechselwähler anzusprechen, die bisher nicht fest im Lager der Partei verankert sind. Ihr Ziel ist die Rückkehr ins Kanzleramt bei der nächsten Wahl. Ein zentraler Punkt des Grundsatzprogramms ist die Diskussion um die deutsche Leitkultur. Die CDU fordert von Zugewanderten ein Bekenntnis zur deutschen Leitkultur ohne Einschränkungen und definiert diese als das Bekenntnis zum Grundgesetz sowie das Verständnis deutscher Traditionen und Bräuche.
In Bezug auf den Asylbereich plädiert die CDU für eine Verschärfung, um Deutschland für Migranten weniger attraktiv zu machen. Sie schlägt ein Verfahren vor, das dem britischen Ruanda-Modell ähnelt. Interessant ist auch die Position zur Wehrpflicht, bei der die CDU schrittweise zurückkehren möchte, um die Bundeswehr zu stärken. Dabei wird eine Kontingentwehrpflicht als Übergangslösung vorgeschlagen.